«Celui qui fait tout le parcours connaitra mieux la ville que beaucoup de Biennois.» Matthias Grütter, Concepteur de Parcours BielBienne.
«Wer den ganzen Parcours absolviert hat, kennt die Stadt wohl besser als viele Einheimische» Matthias Grütter, Gründer des Parcours BielBienne.
Image: Peter Samuel Jaggi


Medienspiegel · Revue de presse

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September 29, 2023


PUBLIC ART SPACE JURAPLATZ

MANIFESTE ’23

Präsentation und Event zum MANIFEST ’23
PUBLIC ART SPACE JURAPLATZ is located at the bus stop of the same name in Biel/Bienne, Switzerland. More than 60 exhibitions have been held there so far, with international artists such as Joan Fontcuberta, Cristina De Middel and Kurt Caviezel, among others. The space, founded in 2010 by Enrique Muñoz García, is focused on video art and photography, including Art Installations, performances and concerts. Juraplatz is also a space that allows experimentation for the creation of new works. JURAPLATZ is part of OFFOFF / independent art spaces Switzerland.


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photo: Enrique Muñoz García
Ich will die Bieler Moderne stärker ins Bewusstsein bringen. Die Öffentlichkeit - wir - , die Stadt und diverse Organisationen sollen sich für die Bewahrung und Rekonstruktion des Neuen Bauens der Dreissiger Jahre in Biel engagieren. Denn diese Architektur steht für bessere Lebensqualität bis heute.
Um 18 Uhr stelle ich das Manifest ’23 vor, anschliessend können bis 22 Uhr alle individuell die Licht-Promenade begehen und dabei Gebäude zum Teil so sehen, wie man sie sonst nie erlebt. Alles findet ohne grossen Aufwand statt, die Bauten sprechen für sich. Im Ziel bei der Juragarage gibt es eine Belohnung für alle.
Matthias Grütter

Je veux faire prendre conscience du modernisme biennois. Le public - nous - , la ville et diverses organisations doivent s'engager pour la conservation et la reconstruction de la Nouvelle Construction des années trente à Bienne. Car cette architecture est synonyme d'une meilleure qualité de vie jusqu'à aujourd'hui.
À 18 heures, je présenterai le Manifeste ’23, puis tout le monde pourra se promener individuellement sur la promenade lumineuse jusqu'à 22 heures et voir ainsi des bâtiments comme on ne les voit jamais ailleurs. Tout se passe sans grand effort, les bâtiments parlent d'eux-mêmes. A l'arrivée, près du Grand Garage du Jura, une récompense sera offerte à tous.
Matthias Grütter


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14. Septembre 2023


Paysage urbain

Un manifeste pour défendre l'architecture moderne de Bienne

Matthias Grütter, bien connu pour sa défense du patrimoine architectural biennois, présentera son texte du «Manifeste '23», vendredi 29 septembre à 18h, à la Maison du Peuple.


«Bienne possède un héritage unique avec son architecture du modernisme des années trente, mais elle en est trop peu consciente. La modernité biennoise est exemplaire.» C'est l'avis de Matthias Grütter, responsable du Parcours-BielBienne, dans un communiqué de lundi.
Pour convaincre tant la population que les passionnés ou encore la Ville de Bienne, il donne rendez-vous dans la cour intérieure de la Maison du Peuple, le 29 septembre. Après une présentation formelle, les participantes et participants sont invités à parcourir la «Promenade lumineuse» et à découvrir l'ésthétique des bâtiments caractéristiques à l'heure bleue.
Quinze lieux seront éclairés de l'intérieur: parmi eux, l'Atlantic House à la place de la Gare, la Maison du Peuple, le double-gymnase de l'école du Marché-Neuf, la Bibliothèque de la ville, y compris l'ancienne poste, la ‹Jurahaus› et le Grand Garage du Jura. La balade se terminera dans ce lieu, où un apéro attendra les personnes intéressées. Le parcours d'environ 2 km peut être parcouru en 30 minutes.
Plus d'informations et inscriptions: info@parcours-bielbienne.ch



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06. September 2023


ManufakTour

Ein paar Meter Berlin in Biel

Matthias Grütters Stadtparcours ManufakTour offenbart einen weiteren verborgenen Reichtum von Biel: Eine Entdeckungstour mit dem Wahlbieler durch das städtische Kleingewerbe.

NATALIE RÜFENACHT
«Wo befindet sich das Zentrum von Biel?», fragt Matthias Grütter die kleine Gruppe, die sich um ihn versammelt hat. Eine schwierige Frage. Denn Biel hat keine eigentliche Mitte. Stattdessen zieht sich das Stadtleben durch die ganze Innenstadt; vom Bahnhofsquartier zur Zentralstrasse und dem Quai entlang bis zum Neumarktplatz und der Altstadt. «Das findet man sonst nur in Metropolen wie Berlin», sagt Grütter und zitiert den Schriftsteller Robert Walser, der Biel «eine ganz, ganz kleine Weltstadt» genannt hat – nachdem er in Berlin gelebt hatte.

Das Lebensgefühl zeigen
Matthias Grütter liebt Biel. Der Wahlbieler setzt sich mit Leidenschaft für die Stadt und die Erhaltung ihres architektonischen Erbes ein. Seine Stadtparcours sollen das Bewusstsein für die Einzigartigkeit Biels und für die Notwendigkeit der Erhaltung des kulturellen Erbes schärfen. Als Themen für die Parcours wählt Grütter deshalb bewusst Aspekte, die das Lebensgefühl und die Besonderheiten der Stadt unterstreichen.

Sein neuster Stadtrundgang ManufakTour führt auf eine Entdeckungsreise durch die gewerbliche Vielfalt der Innenstadt. Biel sei eine der wenigen Schweizer Städte, in der sich kreative Geschäftsideen noch verwirklichen liessen, sagt er. Wo die Mieten erschwinglich seien, dürfe der Umsatz fürs Erste ruhig bescheiden bleiben. Das senke die Hemmschwelle zur Verwirklichung von Projekten.

Diese gelebte Kreativität trage viel zum Charme und zur Attraktivität der Stadt bei. In Seitenstrassen und Kleinstlokalen florieren Spezialitätenläden, Traditions- und Kunsthandwerkateliers, Vintage-Boutiquen, Cafés mit dem gewissen Extra. Manche können sich behaupten. Für Qualität und Kreativität findet sich auch in der Arbeiterstadt Biel eine treue Kundschaft.

In der Broschüre zur ManufakTour werden 61 Orte aus vier Sektoren der Innenstadt vorgestellt. Zu viele Stationen für einen Stadtrundgang. Das hat Konzept: Anhand der


Vorauswahl kann man sich einen Parcours zusammenstellen, der den eigenen Vorkenntnissen und Interessen entspricht und selbständig auf Entdeckungstour gehen.

Er ist selten dabei

Dass Matthias Grütter den Stadtrundgang persönlich durchführt, ist nicht vorgesehen und kommt nur noch selten vor. Für die kleine Gruppe ist es ein Glücksfall. Der Stadtkenner macht kaum einen Schritt, ohne sein umfassendes Wissen zu teilen, weist da auf die Funktion eines architektonischen Details hin, vergleicht die Breite der Trottoirs der Bahnhofstrasse mit Berliner Massstäben, öffnet dort die Tür zu einem Mietshaus, um ein besonders eindrückliches Treppenhaus der Moderne zu zeigen.

Auch an Anekdoten mangelt es ihm nicht. Wer weiss zum Beispiel, dass das Geschäft Longboarder einst von einem alten Citröen aus betrieben wurde? Heute ist der Laden einer der grössten der Bahnhofstrasse.

Wie durch ein Wunder ...
Überraschungen hält die ManufakTour auch für Einheimische mehr als genug bereit. Eine der eindrücklichsten verbirgt sich im alten Fabrikgebäude der Biella, hinter einem dunkel gestrichenen Korridor. Dort, in ihrem Laden Fichu, lagert die Kostümbildnerin und Modedesignerin Barbara Kurth die wertvollen Vintage-Stoffe aus Cashmere, Wolle und Seide, sowie Knöpfe, Bänder und Tücher, die sie von einem in Berlin stadtbekannten Stoffhändler geerbt hat.

In der Mitte des Raums stapeln sich die Stoffballen aus den 20er bis 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis zur Decke. Wie durch ein Wunder haben diese gewebten Kostbarkeiten zwei Weltkriege überstanden, zwei Generationen überlebt und in Biel ein neues Zuhause gefunden. Ein paar Meter Berlin in Biel.


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Foto: Natalie Rüfenacht
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Das jüdische Wochenmagazin


18. August 2023


Klare Formen, kräftige Farben

300 Bauten im Stil des Neuen Bauens zählt die Stadt Biel, in der bei genauerer Betrachtung Bauhaus-Stimmung aufkommt – ein Augenschein mit dem Stadtführer Matthias Grütter.

Sarah Leonie Durrer
Wer aus dem Bieler Bahnhof tritt, dessen Blick fällt vielleicht nicht zuerst auf die in verschiedenen Beige-Tönen gehaltenen hohen Gebäude, die den Platz säumen. Eher sticht da die grüne Fassade zur Rechten ins Auge. In eleganter Typografie ziert der Schriftzug «Atlantic» das Haus, das mit seiner zeitlosen Eleganz Grossstadtflair versprüht. Wirkt nicht auch die grosszügige, schnurgerade Bahnhofstrasse auf den zweiten Blick mondän? Tatsächlich gehören die zum Bahnhof gehörende Strasse und der Platz mit dem Atlantic House zu einem einmaligen Ensemble modernen Bauens, genauer eines ganzen Quartiers.

Entstanden ist es, nachdem in Biel 1923 der Bahnhof vom Guisanplatz an seinen heutigen Standort verlegt worden war. Gleichzeitig wurden auch die Bahntrassen neu geplant. Durch die Verlegung wurde die Stadt Biel Besitzerin einer Fläche von 90 000 Quadratmetern, die es zu überbauen galt. 1925 übernahm Otto Schaub die Leitung des Stadtbauamtes. Er arbeitete genaue Bauvorschriften für das neue Bahnhofsquartier aus, darunter eine Bauhöhe von 20 Metern an der Bahnhofstrasse bis zum Dachgesimse (an den übrigen Strassen 13,5 Meter), ein rückversetztes Attikageschoss, horizontale Fensterbänder, ein durchgehendes Vordach mit Glasbaustein und ein Flachdach. Durch diese Bauvorschriften, die die Bieler 1930 in einer Volksabstimmung mit deutlicher Mehrheit annahmen, konnte ein architektonisch einheitliches Quartier entstehen, das grosses Lob von progressiven Architekten und Städteplanern aus der ganzen Schweiz erfuhr. Erbaut wurde es im Stil des Neuen Bauens. Diese Architekturbewegung wollte durch Typisierung der Wohnungsgrundrisse die Verwendung neuer Werkstoffe und Materialien sowie schlichte Gestaltung eine neue Form des Bauens und Wohnens entwickeln. Das 1919 gegründete Bauhaus ist ein Teil davon – sein Stil stösst bei vielen jungen Architekten auf Anklang, so eben auch in Biel.

Zusammenspiel mehrerer Faktoren
Einer, der sich eingehend mit dem architektonischen Erbe von Biel befasst, ist Matthias Grütter. Der unabhängige Stadtführer hat sich dem wenig bekannten architektonischen Erbe der Stadt zugewandt und dazu einen abwechslungsreichen Stadtführer erarbeitet. Bei einer Führung mit Grütter durch das Bahnhofsquartier erfährt der Teilnehmer Geschichte hinter den Häusern auf spannende Art und Weise und erhält einen völlig neuen Blick auf die Stadt. Die Eleganz der glatten neutralen Fassaden und die Zeitlosigkeit der Markisen aus Glas und Beton an der Bahnhofstrasse werden deutlich. Aber wieso entstand dieses Quartier gerade in Biel? «Neben dem neuen Baustil der Moderne, der Expansion der Stadt und der Versetzung des Bahnhofs inklusive neuer Linienführung war auch das Rote Biel eine Grundvoraussetzung», weiss Grütter. Ab 1921 wurde Biel von einer sozialdemokratischen Mehrheit unter der Führung des Stadtpräsidenten Guido Müller regiert. Müller war offen für die Anliegen des Neuen Bauens, bei dem der Sozialverantwortung eine zentrale Bedeutung zu kommt. Den Menschen sollte Wohnen mit viel Sonne, Luft und Licht ermöglicht werden, das im Gegensatz zu den beengten Wohnverhältnissen in Hinterhöfen, aber auch zum historisierenden Baustil stand.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die im Originalzustand erhaltene Waschküche des Europahauses. Sie befindet sich nicht etwa im Keller, sondern im obersten Geschoss, das Zugang auf eine Dachterrasse bietet. «Früher dauerte das Waschen viel länger und die Leute sollten nicht stundenlang in einem dunklen Keller bei der Arbeit sein», erklärt Grütter. Es ist eines der vielen Details, die Grütter in Biel entdeckt hat und bei seinen Führungen fachkundig und lebendig erzählt. Der Funktionalismus, dem sich die Vertreter des Neuen Bauens verschrieben haben, wird auch an anderer Stelle deutlich. In einem sorgfältig gestalteten Hauseingang weist Grütter auf ein kleines Loch im Treppenaufgang hin – durch es kann das Regenwasser zurück auf die Strasse fliessen.


Vergleich mit Tel Aviv
Alles hat seine Funktion im Neuen Bauen, dies wird auch deutlich, wenn Grütter die Architektur in Biel mit der Stadt vergleicht, in der sich das Bauhaus am stärksten niedergeschlagen hat – Tel Aviv. Während die Balkone in der Weissen Stadt die Sonne abhalten sollen, sind sie im kälteren Biel so gestaltet, dass die Bewohner Sonne tanken können. Grütter hat die Architektur in Tel Aviv eingehend studiert und sich mit dem dortigen Bauhaus Center in Verbindung gesetzt, das vom Zürcher Micha Gross mitbegründet worden ist. In der Mittelmeer-Metropole sind es über 4000 Bauten in diesem Stil. Biel folgt mit 300 Gebäuden der Moderne auf dem zweiten Platz. Und auch die Uhrenstadt wartet mit Gebäuden auf, die dem entsprechen, was gemeinhin unter «Bauhaus» verstanden wird. An der Ländtestrasse präsentiert sich eine Handvoll weisser Einfamilienhäuser mit modernen Formen. Eines davon gehörte Stadtbaumeister Otto Schaub, der ein grosser Befürworter des Neuen Bauens war. Er und seine Mitarbeiter konnten im Roten Biel neben dem Bahnhofsquartier auch das Strandbad, die Hafenanlagen oder die Wartehallen und Unterstände des öffentlichen Verkehrs verwirklichen. Letztere sind äusserst sehenswert und zeigen, wie das Rote Biel seine öffentlichen Dienste der Bevölkerung präsentieren wollte.

Kleines Wien
Deutlich wird das Rote Biel in der Güterstrasse, wo auch gemäss den Sonderbauvorschriften gebaut wurde. Turmartige Treppenhäuser, Fahnenmaste als einzige Verzierung, Betonung des Strassenverlaufs – ein kleiner Karl-Marx-Hof versetzt den Betrachter nach Wien. Doch was im Roten Wien als kommunaler Wohnungsbau verwirklicht wurde, ist in Biel – wie das gesamte Bahnhofsquartier – durch private Investoren realisiert worden. Die Wohnungen in Biel richteten sich denn auch an den Mittelstand und auch nicht an die Arbeiterschaft, die von der Wohnungskrise nach dem Ersten Weltkrieg am stärksten betroffen war. Das Bauhaus unter Walter Gropius trug zu diesem damals intensiv diskutierten Thema auch wenig bei – radikaler wurde der Ansatz erst unter dem Nachfolger von Gropius, dem Basler Hannes Meyer. Der überzeugte Sozialist prägte die Devise «Volksbedarf statt Luxusbedarf» und realisierte in Muttenz bei Basel die berühmte Genossenschaftssiedlung Freidorf. Sein bedeutendster Schüler ist der Israeli Arieh Sharon. Nach seiner Absetzung durch die Nationalsozialisten emigrierte Meyer in die Sowjetunion, wo er unter anderem die Baupläne für Birobidschan in der Jüdischen autonomen Oblast realisierte. Dass sich die soziale Note in Biel vor allem an der Fassade durchsetzte, ist jedoch nicht dem fehlendem Engagement des Roten Biels zuzuschreiben, sondern der Tatsache, dass die Sozialdemokratie bei ihrem Regierungsantritt eine hoch verschuldete Stadt übernahm. Dass Stadtpräsident Guido Müller den kommunalen Wohnungsbau ablehnte und stattdessen den genossenschaftlichen Wohnungsbau präferierte, da die Bewohner als Genossenschafter den Wohnungen mehr Sorge tragen würden, ist wohl nicht nur ideologischen, sondern auch finanziellen Gründen geschuldet. Ausserdem profitierten die Arbeiter davon, dass durch den Umzug des Mittelstands ins Bahnhofsquartier Wohnungen frei wurden, erklärt Grütter. Genossenschaftliche Siedlungen entstanden in Biel wie in anderen Städten der Schweiz eher ausserhalb.

Wie ist es heute um Biels architektonisches Erbe bestellt? Dank Matthias Grütter stösst es vermehrt auf Interesse – vier Führungen pro Woche kann er zu diesem Thema füllen. So berühmt wie Tel Aviv ist es noch nicht. Aber es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen – in einer Zeit, in der das Thema Wohnungsmangel wieder die Schlagzeilen prägt und hässliche Zweckbauten das Mittelland prägen.

Matthias Grütters Website:

www.parcours-bielbienne.ch.



Raus! Das Ausgehmagazin fürs Seeland

17. August 2023

Autos aus den letzten 90 Jahren

BIEL  Am Sonntag kommt der Mercedes-Benz Oldtimer-Club Bern für einen Kurzbesuch nach Biel. Ab 9 Uhr treffen rund 30 Oldtimer auf dem Zentralplatz ein und machen einen Stopp bis 11 Uhr. Wer sich in der ehemaligen General Motors-Stadt Biel für die deutsche Konkurrenz interessiert, kann Mercedes-Benz-Veteranen aus den letzten 90 Jahren bestaunen. Die rund 50 Mitglieder geniessen eine Architektur-Führung zum Neuen Bauen der 30er-Jahre und fahren anschliessend weiter zum Mittagessen.
Oldtimer-Treffen Zentralplatz Biel. Sonntag, 20. August 9-11 Uhr

Vortrag zum Neuen Bauen in Biel
BIEL  1921 wurde der Sozialdemokrat Guido Müller Stadtpräsident und förderte das Neue Bauen in Biel. Matthias Grütter beleuchtet in einem Vortrag die Stadtentwicklung und zeigt, wie mit der Architektur auch visionäre Ziele für eine gerechtere Gesellschaft verfolgt wurden.
Vortrag Alterswohnheim Büttenberg. Dienstag, 22. August 15 Uhr    www.buettenberg.ch 




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08. August 2023


STÄDTEBAU UND ARCHITEKTUR

«Biel ist ein Ballenberg der Moderne»

Matthias Grütter organisiert Stadtführungen, entwickelte
Erlebnistrails und veröffentlichte ein Buch über die kürzlich
abgebrochene Mikron-Fabrik.


VON HANS-UELI AEBI
BIEL BIENNE: Sie sind gelernter Kaufmann, arbeiteten bei der Post. Woher kommt Ihre Leidenschaft für Architektur?
Matthias Grütter: Das Thema hat mich immer interessiert. Ein Schlüsselmoment war ein Urlaub im Tessin um 1990. Alle sprachen von Mario Botta. Ich war enttäuscht, wie unsensibel er überall seine typischen Bottahäuser hinstellte. Luigi Snozzi hingegen ist ein feinfühliger Architekt, dessen Bauten sich in die Umgebung einfügen. Da habe ich verstanden, was gute Architektur sein kann.

Was fasziniert sie als Solothurner an Biel?
Die Städte sind pure Gegensätze: dort konservativ-katholisch, stolz auf die barocke Altstadt, hier offen, liberal und authentisch. Dass gerade in Biel eine Moderne entstand, die es so konzentriert fast nirgends gibt, ist kein Zufall. Biel war vor 100 Jahren zu Zeiten des legendären Stadtpräsidenten Guido Müller progressiv, die Stadt der Tüftler, Macher und der Improvisation. Ein Beispiel ist das Bahnhofquartier, in dem Flachdächer nicht nur erlaubt, sondern vorgeschrieben wurden!

Sie veranstalten Stadt-Touren. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Im Sommer 2018 habe ich für ein Familienfest eine Schnitzeljagd organisiert, um das Besondere von Biel zu zeigen. Kollegen wollten die Schatzsuche auch machen, eine
Lehrerin interessierte sich für eine Schulversion. Ich hatte eine Nische gefunden. Mit den Parcours kann ich meine Interessen in einem Projekt verknüpfen: Geschichte, Fotografie, Eventorganisation, Menschen überraschen. Ich habe je zur Hälfte einheimische und auswärtige Gäste. Auch Tourismus Biel-Seeland hat die Touren aufgeschaltet.


Welche Rückmeldungen erhalten Sie?
Niemand erwartet etwas Besonderes und am Schluss sind alle begeistert. Touristen sind überrascht über die Vielfalt und Lebensqualität in Biel. Einheimische sagen mir, dass sie die Stadt nun mit anderen Augen betrachten. Ich zeige anhand von Details in Treppenhäusern und Innenhöfen, auf Dächern und im öffentlichen Raum, wie die Vision einer sozialeren, gesünderen Gesellschaft umgesetzt wurde.


Biel hat eine grosse Vielfalt an Bauhaus-Architektur, was kaum bekannt ist. Warum?
«Bauhaus» war der Name der Kunstschule von Gropius. Der korrekte Begriff ist «Neue Sachlichkeit». In Biel ist es besser, vom «Neuen Bauen» zu sprechen. Es geht nicht um einen Stil, sondern um das Wesen der Architektur: Eine Form oder Ausprägung sollte kein Selbstzweck sein, sondern eine Funktion haben. Das Ensemble an der Ländtestrasse, die Grand Garage du Jura oder das Europahaus am Bahnhofplatz kommen der Neuen Sachlichkeit am nächsten.


Die Weisse Stadt von Tel Aviv gilt mit 4000 Bauten als
Welthauptstadt des Bauhauses. Wo liegen Unterschiede und Gemeinsamkeiten?

Bauhaus wird in Tel Aviv geachtet und in Biel schlecht geredet. Spannend sind die feinen Unterschiede: In der Weissen Stadt ist das Leitmotiv die Hitze (Schattenwurf, Sonnenschutz), in Biel das Licht (vertikale Fensterbänder, Spiel mit Glasflächen). Ich kenne den Leiter des Bauhaus Centers in Tel Aviv, der seit über 20 Jahren Führungen organisiert. Wir möchten in Tel Aviv eine Fotoausstellung über die Bieler Moderne organisieren.


Eduard Lanz, Wilhelm Schürch, Karl Frey: Was verbindet die Architekten der Bieler Moderne?

Es sind lokale Architekten, daher ist Biel nicht so bekannt. Wenn ein Gropius oder Max Bill hier nur ein Tramhäuschen gebaut hätten, wäre das wohl anders. Lanz, Schürch und Frey bauten zuerst klassisch und später modern. Lanz war Zeitzeuge von historischen Veränderungen. Er studierte 1907  in München, als dort Behrens und Gropius den Deutschen Werkbund gründeten, arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg in  Berlin sowie Basel und kam 1921 nach Biel. Lanz hat die andern beeinflusst. Das bekannteste Werk ist das Volkshaus. Nur wenige Bieler kennen Wilhelm Schürch. Einigen kommt vielleicht der Bahnhof von 1923 in den Sinn. Dabei hat er gefühlt die Hälfte der Bieler Moderne gebaut: Europahaus, Hotel Seeland, beide am Bahnhofplatz, City-Haus am Guisanplatz, Bahnhofstrasse 12, Jurahaus, von Haller-Haus, Verresius-Strasse 17, Wyttenbach-Strasse 1 bis 11. Zuletzt plante er das Hochhaus im Stadtpark.

Sie finden, Biel könnte seine moderne Architektur touristisch besser vermarkten. Wie?
Biel ist für die meisten Schweizer kein Ausflugsziel. Biel ist die am meisten unterschätzte Stadt der Schweiz. In Grossstädten findet man mehr Gebäude des Neuen Bauens, aber sie sind über die Stadt zerstreut. Hier kann man in einem engen Radius und zu Fuss die urbane (Bahnhofquartier), industrielle (General Motors) und private (Ländtestrasse) Ausprägung des Neuen Bauens entdecken, quasi ein Ballenberg der Moderne. Zudem bieten wir eine Weltexklusivität: Die Bahnhofstrasse ist
weltweit die Einzige im Stil des Neuen Bauens.

Eben wurde die Mikron-Fabrik in Madretsch abgerissen. Sie haben dem Bau von 1958 ein Buch gewidmet. Warum wird mit historischen Industriebauten so achtlos umgegangen?
Biel verwendete bis in die Sechzigerjahre das Label «Stadt der Zukunft». Das gilt auch heute: Wir sind offen für Neues, das ist ein Wettbewerbsvorteil. Dabei geht zuweilen die Vergangenheit vergessen. Oft verschwindet etwas in Biel und nach ein paar Jahren erinnert man sich nur noch vage daran. Man sollte eine bessere Balance zwischen alt und neu
finden. Ich habe ein Foto-Booklet und eine Ausstellung in der Stadtbibliothek zur Mikron-Fabrik initiiert. Dazu habe ich viele Reaktionen erhalten. Gebäude sind nicht nur kalte Materie, sie lösen Emotionen aus und tragen Geschichte in sich. So kennen viele Bieler jemanden, der bei Mikron gearbeitet hat.

Sie haben ein Manifest verfasst. Worum geht es da?
Ich möchte, dass sich alle der Bedeutung der Bieler Moderne bewusster werden, auch im Alltag. Unterwegs im Bahnhofquartier fühlen sich die Menschen wohl, sie haben ein gutes Raumgefühl, es gibt viele Orte, wo man sich spontan trifft und plaudert. Das ist alles kein Zufall, die Architektur will das. Bleiben Sie einmal in der Bahnhofstrasse stehen und achten Sie auf die Breite des Trottoirs, auf das schützende Vordach, auf die Glasfront: eine grossartige Gestaltung. Ich werde das Manifest im September vorstellen.

Letzte Frage: Der Gilde der Architekten sagt man ein gewisses Standesbewusstsein nach. Wie haben Sie es geschafft, deren Respekt zu erlangen?
Ich bin Autodidakt, punkto Fachwissen kann ich gestandenen Architekten das Wasser nicht reichen. Gebäude sind Zeitzeugen, ich interessiere mich für ihre Geschichten und wie sie unser Leben beeinflussen. An Führungen empfange ich auch Architekturbüros, die meinen Fokus interessant finden. Nicht-Fachmann zu sein, kann auch ein Vorteil sein.


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Matthias Grütter an der Ländtestrasse:
«Im Neuen Bauen folgt die Form der Funktion. Biel und Tel Aviv sind Hochburgen des Bauhaus-Stils.»
Matthias Grütter: «Les touristes sont surpris par la diversité et la qualité de vie à Bienne.»
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Matthias Grütter über die Bahnhofstrasse: «Die Einzige des Neuen Bauens und so gesehen eine Weltexklusivität.»
D’après Matthias Grütter, «la rue de la Gare est la seule au monde à être construite dans le style du «Neues Bauen».
PHOTOS: HANS-UELI AEBI


08. août 2023


URBANISME ET ARCHITECTURE

«Bienne est un Ballenberg de la modernité!»

Matthias Grütter organise des visites guidées de la ville, a développé des sentiers de découverte et a publié un livre sur l’usine Mikron, récemment démolie.


PAR HANS-UELI AEBI
BIEL BIENNE: Vous avez une formation de commerçant et avez travaillé à la Poste. D’où vient votre passion pour l’architecture?
Matthias Grütter: J’ai toujours été intéressé par ce sujet. Un moment clé a été des vacances au Tessin vers 1990. Tout le monde parlait de Mario Botta. J’ai été déçu de voir avec quel manque de sensibilité il plaçait partout ses maisons «typiques de Botta». Luigi Snozzi, en revanche, est un architecte délicat dont les constructions s’intègrent dans l’environnement. C’est là que j’ai compris ce que pouvait être une bonne architecture.


En tant que Soleurois, qu’est-ce qui vous fascine à Bienne?
Les villes sont de purs contrastes. Là, elle est à la fois conservatrice et catholique, fière de sa vieille ville baroque, ouverte, libérale et authentique. Ce n’est pas un hasard si c’est à Bienne qu’est née une modernité que l’on ne trouve presque nulle part ailleurs de manière aussi concentrée. Il y a 100 ans, à l’époque du légendaire maire Guido Müller, Bienne était progressiste; c’était la ville des bricoleurs, des faiseurs et de l’improvisation. Le quartier de la gare en est un exemple: les toits plats y avaient été non seulement autorisés, mais imposés!

Vous organisez des tours dela ville. Comment l’idée vous est-elle venue?
En été 2018, j’ai organisé une chasse au trésor pour une fête de famille, afin de montrer la particularité de Bienne. Des collègues voulaient aussi faire cette chasse au trésor, une enseignante était intéressée par une version scolaire. J’avais trouvé un créneau. Les parcours me permettent de lier mes intérêts dans un projet: histoire, photographie, organisation d’événements, surprendre les gens. Je reçois
pour moitié des visiteurs locaux et pour moitié des visiteurs extérieurs.

Quels sont les retours que vous recevez?
Personne ne s’attend à quelque chose de spécial et, au final, tout le monde est ravi. Les touristes sont surpris par la diversité et la qualité de vie à Bienne. Les autochtones me disent qu’ils voient désormais la ville d’un autre œil. Je montre à l’aide de détails, dans les cages d’escalier et les cours intérieures, sur les toits et dans l’espace public, comment la vision d’une société plus sociale et plus saine a été mise en œuvre.


Bienne possède une grande diversité d’architecture de style Bauhaus, ce qui est peu connu. Pourquoi?
Le Bauhaus était le nom de l’école d’art de Walter Gropius. Le terme correct est «Neue Sachlichkeit» - «Nouvelle objectivité ». À Bienne, il est préférable de parler de «Nouvelle architecture». Il ne s’agit pas d’un style, mais de l’essence même de l’architecture: une forme ou une expression ne doit pas être une fin en soi, mais avoir une fonction. L’ensemble de la rue du Débarcadère, le Grand Garage du Jura ou la Maison de l’Europe sur la place de la Gare sont les plus proches de la «Nouvelle Objectivité».

Avec ses 4000 bâtiments, la Ville blanche de Tel Aviv est
considérée comme la capitale mondiale du Bauhaus. Quelles sont les différences et les similitudes?

Le Bauhaus est respecté à Tel Aviv et mal vu à Bienne. Les différences subtiles sont passionnantes. Dans la Ville blanche de Tel Aviv, le leitmotiv est la chaleur (ombre portée, protection solaire), tandis qu’à Bienne, c’est la lumière (bandes verticales de fenêtres, jeu avec les surfaces vitrées). Je connais le directeur du Bauhaus Center à Tel Aviv, qui organise des visites guidées depuis plus de 20 ans. Nous aimerions organiser à Tel Aviv une exposition de photos sur le modernisme biennois.
Eduard Lanz, Wilhelm Schürch et Karl Frey: qu’est-ce qui relie ces architectes du mouvement moderne biennois?
Ce sont des architectes locaux, c’est pourquoi Bienne n’est pas
si connue. Si un Walter Gropius ou un Max Bill n’avaient construit ici qu’une cabine de tramway, ce serait sans doute
différent. Lanz, Schürch et Frey ont d’abord construit de manière classique, puis moderne. Lanz a été le témoin des changements historiques. Il a étudié à Munich en 1907, lorsque Behrens et Gropius y ont fondé le «Deutscher Werkbund» («L’Union de l’œuvre allemande»), a travaillé à Berlin et à Bâle après la Première Guerre mondiale et est arrivé à Bienne en 1921. Eduard Lanz a influencé les autres. Son œuvre la plus connue est la Maison du Peuple. Peu de Biennois connaissent Wilhelm Schürch. Pour certains, c’est peut-être la gare de 1923 qui vient à l’esprit. Pourtant, il a construit la moitié de l’architecture moderne
biennoise: la Maison de l’Europe et l’Hôtel Seeland, tous deux sur la place de la Gare, la City-Haus sur la place Guisan, la rue de la Gare 12, la Maison du Jura, la Maison von Haller, la tue Verresius 17, rue Wyttenbach 1 à 11.

Vous pensez que Bienne pourrait mieux «vendre» son architecture moderne sur le plan touristique. Comment?
Pour la plupart des Suisses, Bienne n’est pas une destination d’excursion. Je prétends que Bienne est la ville la plus sous-estimée de Suisse. Dans les grandes villes, on trouve davantage de bâtiments du «Neues Bauen», mais ils sont dispersés dans la ville. Ici, on peut découvrir dans un rayon restreint et à pied l’expression urbaine du «Neues Bauen» (quartier de la gare), industrielle (General Motors) et privée (rue du Débarcadère). C’est quasiment un Ballenberg du modernisme. De plus, nous offrons une exclusivité mondial: la rue de la Gare est la seule au monde à être construite dans le style du «Neues Bauen».


L’usine Mikron de Madretsch vient d’être démolie. Vous avez consacré un livre à cette construction de 1958. Pourquoi les bâtiments industriels historiques sont-ils encore traités avec autant de négligence?
Jusque dans les années soixante, Bienne utilisait le label «Ville de l’avenir». C’est toujours le cas aujourd’hui. Nous sommes ouverts à la nouveauté, c’est un avantage concurrentiel. Mais le passé est parfois oublié. Souvent, quelque chose disparaît à Bienne et, quelques années plus tard, on ne s’en souvient plus que vaguement. Il faudrait trouver un meilleur équilibre entre l’ancien et le nouveau. J’ai initié un livret de photos et une exposition à la Bibliothèque municipale sur l’usine Mikron. J’ai reçu de nombreuses réactions à ce sujet. Les bâtiments ne sont pas seulement une matière froide, ils suscitent des émotions et portent en eux une histoire. Ainsi, de nombreux Biennois connaissent quelqu’un qui a travaillé chez Mikron.


Vous avez rédigé un manifeste. De quoi s’agit-il?
Ce n’est pas un hasard, c’est l’architecture qui le veut. Arrêtez-vous un instant dans la rue de la Gare et remarquez la largeur du trottoir, l’avant-toit protecteur, la façade en verre. Une conception magnifique. Je présenterai le manifeste en septembre.

Dernière question: on dit que la Guilde des architectes a un certain sens de l’éthique. Comment avez-vous réussi à gagner leur respect?
Je suis un autodidacte, je n’arrive pas à la cheville des architectes confirmés en termes de connaissances techniques. Les bâtiments sont des témoins de leur époque, je m’intéresse à leur histoire et à la manière dont ils influencent notre vie. Lors des visites guidées, j’accueille aussi des bureaux d’architectes qui trouvent mon approche intéressante. Le fait de ne pas être un spécialiste peut aussi être un avantage.

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Die Online-Agenda der Bieler Kirchen


20. Juli 2023

Stadtparcours Biel – eine Geschichte des Gelingens

Die Stadt Biel aus neuer Perspektive erfahren

Nach einer Führung mit Matthias Grütter sind die Teilnehmenden überrascht, wie vielseitig die Stadt aus architektonischer Sicht ist.

Matthias, wie bist Du Stadtführer geworden?
Beruflich habe ich mich als Ü50-Jähriger neu orientieren müssen. Im Sommer 2018 habe ich ein grösseres Familientreffen in Biel organisiert. Bei vielen hatte die Stadt einen schlechten Ruf. Mein Plan: Mit einer Schnitzeljagd die Schönheiten und versteckten Orte zu zeigen. Freunde haben mich gefragt, ob sie die Schatzsuche auch machen können. So habe ich eine Nische gefunden. In Biel gibt es keinen FoxTrail oder Themen-Parcours wie in anderen Städten.

Wie hast Du die Aufbauphase finanziert?
Das war nicht einfach. Vereinzelt habe ich Nebenjobs gehabt und Familienangehörige haben mich finanziell unterstützt. Mir ging es gleich wie den meisten, die etwas Eigenständiges aufbauen, man kocht auf kleiner Flamme und improvisiert. Ende 2019 konnte ich sagen; es funktioniert. Ich kann mit den Parcours eine Existenz aufbauen.

Und während der Corona-Zeit?
Der erste Gedanke: Die Parcours finden draussen statt, also kein Problem. Doch Versammlungen waren nur noch zu fünft erlaubt. Um überleben zu können, bin ich auf grössere

Gruppen angewiesen, Betriebsausflüge, Vereinsanlässe und dergleichen. Auch Einzelpersonen kamen nur noch spärlich. Ich übernahm einen Nebenjob.
Und zweitens habe ich neue Produkte entwickelt mit einem Bezug zu meinen Themen. Die Postkartenserie ist mittlerweile sehr beliebt. Eine Auswahl an Sirupen, Ingwersäften und Olivenöl ergänzt mit fiktiven Biografien bringt die Kundschaft zum Schmunzeln. Zu jeder Flasche gibt es eine Geschichte als Postkarte. Während ich mich bei Führungen an die Fakten halte, spinne ich bei den Biografien Fantasie und Wirklichkeit zu kleinen Welten zusammen.
Am Weihnachtsmarkt habe ich einen Stand, hier biete ich Allumettli mit Motiven aus meiner Fotoserie an. Rückblickend hat mir Corona sogar geholfen, mein Angebot zu erweitern.

Was motiviert Dich zu den weiteren kreativen Sichten auf unsere Stadt?
Die Parcours sind meine wirtschaftliche Lebensgrundlage. Ich liebe die Stadt und will den Menschen die Augen öffnen für die kleinen Dinge, welche das spezielle Lebensgefühl von Biel ausmachen. Ich hoffe, mit den Parcours das Feuer bei Einheimischen und Gästen zu entfachen.

Interview: Hans Rickenbacher, GFS-Gruppe

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21.06.2023

Ideen für den Bahnhof

Bielerinnen und Bieler haben sich über die Zukunft des Bahnhofgebiets ausgetauscht. Mittlerweile liegen erste Szenarien vor - so manche Idee bleibt aber eher visionär.

CARMEN STALDER

Ein Dach über die gesamten Gleise, begehbar und begrünt, am liebsten mit dem Velo befahrbar: Das war wohl eine der verrücktesten Ideen, die Anfang Woche im Kongresshaus diskutiert worden sind. Anlass dafür war das dritte öffentliche Forum zum Bahnhofgebiet. Rund 75 Personen nahmen sich fast vier Stunden Zeit, um verschiedene Ideen für die Entwicklung des Perimeters rund um den Bahnhof durchzuspielen.
     Zur Diskussion standen drei verschiedene Szenarien, die Planungsteams mit Fachleuten aus den Bereichen Verkehr, Umwelt, Freiraum und Städtebau anhand von Inputs aus den ersten beiden Foren entworfen haben. Die interessierte Bevölkerung musste dann bewerten: Was davon passt zu Biel? Was gefällt uns, was weniger? Und was geben wir den Teams mit auf den Weg?

Zugänge schaffen
Das erste Team nennt sein Szenario ‹360° Bahnhof Biel›. Es sieht vor, den Bahnhof völlig neu zu organisieren. So wandern die Bushaltestellen in die Bahnhofstrasse hinein. Die Skizze sieht einen neuen Bahnhofzugang in der Unterführung Murtenstrasse vor. Zwischen Zentrum und See soll eine grüne Achse entstehen, insgesamt will das Team 500 neue Bäume pflanzen. Die BTI-Bahn soll aus dem Bahnhof auf den Robert-Walser-Platz geholt werden, damit auf der Nord- und Südseite des Bahnhofs zwei gleichwertig belebte Plätze entstehen.
     Was die Mobilität betrifft, geht das Szenario des zweiten Teams noch weiter. Unter dem Titel ‹Walking on Sunshine› soll aus der Bahnhofstrasse ein grüner Boulevard werden. Busse werden vom Platz verbannt, dafür ist ein neues Busterminal mit Perronzugang auf der Seite Murtenstrasse vorgesehen. Auch dieses Team möchte über 500 Bäume pflanzen, dazu versiegelte Flächen öffnen und neue Aufenthaltsbereiche schaffen.
     Das dritte Team schliesslich setzt auf möglichst nahe Bushaltestellen. Neu soll es auch am Rand des Robert-Walser-Platzes, der zu einem Park umgestaltet wird, Bushaltestellen geben. Dazu einen Fuss- und Veloweg auf dem Bahndamm. Eine neue Unterführung soll unter dem Bahnhof hindurchführen. (...)
     «Das sind erst Visionen, nicht alles davon ist zukunftsfähig», sagte Stadtplanerin Florence Schmoll zu den vorgestellten Szenarien. Man habe den drei Teams nicht zu enge Rahmenbedingungen vorgeben wollen. (...) Bielerinnen und Bieler diskutierten an Tischrunden jeweils während 20 Minuten über die Arbeiten der Planungsteams. (...)

Bestehendes einbeziehen
Wieso nicht den Bahndamm unterhöhlen und darunter einen Busbahnhof bauen? In seiner Gruppe stiess die Idee des Bieler Stadtrats Urs Scheuss (Grüne) jedenfalls auf Anklang.
Stadtwanderer und Stadtratskollege Benedikt Loderer (Grüne) verwarf die Idee, überall viele Bäume setzen zu wollen. Aufgrund der Leitungen und des fehlenden Platzes für die Wurzeln sei das unmöglich. Dem pflichtete Stadtführer Matthias Grütter bei. Die Bahnhofstrasse sei ein weltweit einzigartiges und geschütztes Ensemble, da könne man nicht einfach eingreifen. «Das wäre eine Katastrophe!» Dann brachte sich an diesem Tisch auch noch Hotel-Elite-Direktor Geev André Bahrampoori ein, der plötzlich noch die Idee von Gondeln quer durch Biel einwarf. Am Tisch von Marynelle Debétaz, Leiterin des Nebia, wurde derweil ganz pragmatisch eine Liste mit Plus- und Minuspunkten zu den drei Szenarien verfasst. Die Gruppe befürwortete mehr Platz für Fussgänger, einen neuen BTI-Bahnhof und verkehrliche Beruhigung des Bahnhofquartiers. Allerdings hätten die Planungsteams, so der Tenor, das Bestehende zu wenig in ihre Szenarien aufgenommen. So seien etwa die Kultur mit dem Nebia oder das Gesundheitszentrum Medin vergessen gegangen. (...)
     Wenn auch einigermassen wilde Ideen kursierten, so liessen sich die Diskussionen doch auf ein paar einfache Botschaften an die Planer zusammenfassen. Die Teilnehmenden begrüssten, dass alle Szenarien Grünflächen und Bäume sowie eine Verkehrsberuhigung im Quartier vorsehen. Sie legten den Planungsteams nahe, für Umsteigen kurze Wege zu planen, eine sichere Zufahrt fürs Velo zum Bahnhof einzubauen und die Fussgängerinnen und Fussgänger nicht zu vergessen. Ein starker öffentlicher Nahverkehr in der Stadt nach dem Vorbild des Regiotrams wurde ebenfalls gewünscht.
     Nun liegt die Arbeit wieder bei den Planungsteams. Sie nehmen die Inputs mit in ihre Büros und erarbeiten damit bis Dezember ein Nutzungskonzept. Im Frühling findet dann noch das vierte und letzte öffentliche Forum zum Bieler Bahnhof statt. Der Planungshorizont für das neue Bahnhofsgebiet liegt bei 20 bis 30 Jahren.

***
Persönlicher Kommentar von Parcours-BielBienne:
Positiv ist, dass solche Foren durchgeführt werden. Am Abend wurde man von den neuen Planungsideen fast überrollt und konnte die Ideen kaum verarbeiten. Mir viel auf, dass man sich auf den Perimeter Aarbergstrasse-Murtenstrasse-Walserplatz konzentriert und den motorisierten Individualverkehr in andere Quartiere umlenken will, was auch nicht die feine Lösung sein kann. Der grossen Mehrheit scheint das kulturelle Erbe des Bahnhofquartiers viel zu wenig bewusst zu sein. Ich habe deshalb am Forumsabend spontan entschlossen, die Planungsteams zu einer ArchitekTour einzuladen. Eine Sensibilisierung scheint dringend nötig. Richtig ist, dass die Stadt grüner werden muss, planlos überall Bäume zu pflanzen, greift jedoch zu kurz. Ein ökologisches Gesamtkonzept ist zwingend notwendig, siehe z.B. Renaturalisierung Unterer Quai. On verra.
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Foto Bieler Tagblatt 21.6.2023 zvg

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16.06.2023
Bannir les bus et créer une gare souterraine
Un Les citoyennes et les citoyens se sont rencontrés lundi à l'occasion du troisième forum public sur l'avenir du secteur de la gare. Les premiers scénarios se dessinent, mais dans l'ensemble les idées relèvent plutôt de l'utopie.


CARMEN STALDER

Un toit végétalisé, accessible au public, praticable à vélo, et qui recouvrirait l'intégralité des quais: vlilà peut-être l'idée la plus farfelu discutée lundi au Palais des Congrès, à l'occasion du troisième forum public sur l'avenir du secteur de la gare.
     Durant presque quatre heures, 75 Biennoises et Biennois ont débattu sur la meilleure manière d'affecter désormais le périmètre qui entoure la gare. Ils devaient se prononcer sur trois différents scénarios élaborés, sur la base d'idées émises lors des deux précédents forums publics de 2022, par des équipes de planifications formées de spécialistes des domaines des transports, de l'environnement, de l'espace public et de l'urbanisme.

Trois scénarios
La première èquipe de planification appelle son scénario ‹Gare de Bienne à 360º› et propose une réorganisation totale de la gare. Les arrêts de bus émigreraient sur la rue de la Gare,  et le passage souterrain de la rue de Morat offrirait un nouvel accès à la gare. Un axe vert, avec 500 nouveaux arbres, réunirait le centre-ville et le lac. Le BTI ne se prendrait plus à l'intérieur de la gare, mais sur la place Robert-Walser, ce qui permettait de créer du côté Sud et du côté Nord deux places à l'animation équivalente.
   Intitulé ‹Walking on Sunshine›, le scénario de la deuxième équipe privilégie la mobilité. Il prévoit de faire la rue de la Gare un boulevard vert. Les bus seraient bannis de la place, un nouveau terminal pour eux serait installé du côté de la rue de Morat, avec accès aux quais. Là aussi, plus de 500 arbres seraient plantés, des surfaces aujourd'hui bétonnées seraient réouvertes et de nouvelles zones le loisirs créées.
   La troisième équipe s'est évertuée à conserver des arrêts de bus si possible près des quais. Il y en aurait désormais aussi au bord de la place Robert-Walser, qui serait d'ailleurs réaménagée en parc. Un nouveau sous-voies permettrait de traverser la gare. Là aussi, le BTI se prendrait à l'extérieur, et l'espace que ce train occupe aujourd'hui servirait à créer un parking à vélos.

Planter des arbres mais ...
Florence Schmoll, urbaniste à la ville de Bienne, précise qu'il s'agit là de visions. «Mais nous sortirons les meilleures idées de ces trois projets», explique-t-elle. Par groupes de six, les Biennois ont débattu des travaux des équipes de planification. Ainsi, l'idée de planter des arbres un peu partout est certes


tentante, mais irréalisable en raison des conduites et du manque de place pour les racines. Quant à la rue de la Gare, il s'agit d'un ensemble unique au monde et sous protection: il est impossible d'y intervenir sans créer une catastrophe. A une table, les participants se sont montrés pragmatiques: ils ont accordé à chacun des trois scénarios des points positifs et des points négatifs, en fonction de leurs desiderata. Cette tablée réclame davantage de place pour les piétons, une nouvelle gare pour le BTI et des mesures pour modérer le trafic dans le quartier de la gare. (...)

Pas de deuxième esplanade
Dans le groupe où il était question de végétaliser le toit de la gare, on précise que l'idée part d'une constatation simple: à Bienne, en raison de la nappe phréatique, il es difficile de construire en profondeur. Dès lors, pourquoi ne pas viser la hauteur? (...) Une participante résume: «Tout est bon à prendre, mais surtout pas de deuxième esplanade».
   D'une manière générale, on demande aux planificateurs plus d'espace verts, plus d'arbres, une meilleure modération du trafic dans le quartier, des trajets courts pour changer de bus et un accès sécurisé à la gare pour les vélos, sans oublier les piétons.
   Il s'agit maintenant d'élaborer jusqu'en décembre un concept d'affectation du secteur de la gare, en vue du quatrième et dernier forum public, qui se déroulera le printemps prochain.

***
Commentaire personnel de Parcours-BielBienne:
Le fait que de tels forums soient organisés est positif. Le soir, on était presque submergé par les nouvelles idées de planification et on avait du mal à les assimiler. J'ai été frappé par le fait que l'on se concentre sur le périmètre rue d'Aarberg-rue de Morat-places Walser et que l'on veut détourner le trafic individuel motorisé vers d'autres quartiers, ce qui ne peut pas non plus être la solution idéale. La grande majorité semble bien trop peu consciente de l'héritage culturel du quartier de la gare. C'est pourquoi j'ai spontanément décidé, lors de la soirée du forum, d'inviter les équipes de planification à un ArchitecTour. Une sensibilisation semble urgente. Il est vrai que la ville doit devenir plus verte, mais planter des arbres partout sans planification n'est pas suffisant. Un concept écologique global est absolument nécessaire, voir par exemple la renaturalisation d Qui du Bas. On verra.

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15.06.2023

Dieser Bieler hielt den Abriss des Mikron-Gebäudes fest - und rettete Objekte daraus

Der Bieler Matthias Grütter zeigt mit seinen Fotos der Mikron-Fabrik, dass auch Abbruchlandschaften ästhetisch sein können. Am Freitag findet die Vernissage in der Stadtbibliothek statt.

SARAH ZURBUCHEN

Die Fotografien sind sorgfältig komponiert. Treppengeländer, Vordächer oder Fensterfronten hat der Bieler Matthias Grütter so abgelichtet, dass sie fast wie eine grafische Inszenierung wirken.
     Grütter ist ein stadtbekannter Autodidakt und Stadtführer. Seit 2018 bietet er in Biel diverse Themen-Parcours an. Der 59-jährige gebürtige Solothurner hat sich ganz der Geschichte und «dem besonderen Esprit» seiner Lieblingsstadt Biel verschrieben. Ab 2020 lanciert er eine Postkartenserie zur Bieler Architektur der Moderne.
     «Viele Gebäude aus den 30er-Jahren sind verschwunden, ohne dass sie dokumentiert worden sind», bedauert er. Es war ihm deshalb ein besonderes Anliegen, die Mikron-Fabrik noch einmal auf Bildern zu verewigen. Dabei entstand eine eindrückliche Fotoserie, die das charakteristische Gebäude vor und während des Abrisses zeigt. Ab Samstag kann die Ausstellung im Treppenhaus der Stadtbibliothek besucht werden, morgen findet die Vernissage statt.
     Der Wahlbieler zeigt auf eine der Fotografien: Darauf löst sich weisse Farbe ab, blättert von der der Wand, rollt sich zusammen und sammelt sich stückweise auf Rohren und am Boden. «Hier löst sich die Haut der Mikron ab», sagt Matthias Grütter. Die Farbe sei innerhalb dreier Tage abgeblättert, als wegen der Abrissarbeiten Feuchtigkeit ins Gebäude gelangt sei. Ein paar dieser Farbreste hat er gesammelt und in eine hübsche Holzbox gelegt. An der Ausstellung wird das Ganze wie ein wertvolles Schmuckstück in einer Vitrine präsentiert.
     Auch andere Fragmente und Objekte konnte er aus dem Mikron-Gebäude retten. Seine Augen leuchten, als er seine Funde zeigt: Waren die 600-Ampere-Sicherung, der alte Fensterknauf oder die Hausnummer 11 früher alltägliche Gegenstände, so werden sie jetzt zu bemerkenswerten Ausstellungsobjekten mit einer eigenen Geschichte.
     Und genau darum geht es Grütter: Er will Geschichten erzählen. Dass ihm das gelingt, zeigen die Reaktionen auf ein Booklet, das er Ende 2022 herausgegeben hat. Das Büchlein zeigt eine erste Serie von Bildern der Mikron-Fabrik, kurz vor dem Abbruch.
     Viele haben laut Grütter sehr emotional auf das Booklet reagiert, es stiess auf grosses Interesse. Das Gebäude war immerhin Teil der Bieler Industriegeschichte und hat zum Stadtbild gehört. Die charakteristische geschwungene Form entlang der Madretsch-Schüss oder die Rasterfassade bleiben vielen unvergessen. Natürlich haben viele das Gebäude auch von innen kennengelernt, etwa weil sie oder ihre Verwandten einst dort gearbeitet haben oder spätere Nutzerinnen des Gebäudes waren. Seit 1990 entstand dort ein soziokulturelles und wirtschaftliches «Biotop», wie es Grütter nennt. Architekturbüros, Grafikateliers, Physiotherapeutinnen, Künstler und viele weitere Kleinbetriebe haben in der ehemaligen Fabrik ihr Zuhause gefunden.

«Knäblein» aus der Schüss gerettet
Gefunden hat Matthias Grütter in aufwendiger Recherche-
arbeit auch alte Inserate und Artikel zur Maschinenfabrik Mikron AG.
     Die Berichte hat er kopiert, das Papier zerknüllt und in Schwarztee eingelegt. Der Autodidakt schmunzelt, als er über seine Schummelei spricht: «Das gibt dem Ganzen eine schöne Patina.»
     Es lohnt sich, die Schriftstücke, deren Inhalt natürlich echt ist, genauer zu betrachten. So wirbt ein Stelleninserat aus dem Jahr 1967: «Unsere beste Werbung sind die Mikrönler. Fragen Sie sie, warum es ihnen in der Mikron gefällt; sie werden es Ihnen sagen.»
     Und die Bulova Watch Co. Biel suchte 1939 «einen qualifizierten Arbeiter, welcher die Mikron Abwälzzuschneidemaschinen gründlich kennt und damit gearbeitet hat» und verspricht eine «sofortige Anstellung».
     Eine anrührende Geschichte hat Grütter im «Bieler Tagblatt» vom 16. April 1940 gefunden: «Dieser Tage fiel
der noch nicht schulpflichtige Knabe Urs Wegmüller in Madretsch an der Alleestrasse in die Schüss. Der Abwart der Fabrik Mikron, Bourquin, stürzte sich rasch entschlossen dem Knäblein nach und es gelang ihm, es dem Nass zu entreissen.»
     Urs Wegmüller als Gast bei der Vernissage dabei zu haben, das wäre der Clou, hat sich der Stadtführer gedacht. Also hat er sich auf die Suche nach ihm gemacht. «Ich konnte mit seiner Witwe Kontakt aufnehmen, er ist leider 1998 verstorben.»

Die Endlichkeit, die Vergänglichkeit
Es schwingt eine gewisse Wehmut mit, wenn der gelernte Kaufmann über sein fotografisches Arbeiten in und um die Mikron-Fabrik spricht. «Ich bin nicht dafür, dass alle Gebäude erhalten werden sollen. Aber dieses Gebäude wäre es wert gewesen.»
     Immerhin, so Matthias Grütter, sei daraus das Komitee reUsine entstanden, der sich für die Weiternutzung von ehemaligen Bieler Fabrikarealen einsetzt. Tröstlich ist vielleicht auch, dass der Stadtführer in Abbruchlandschaften eine gewisse Ästhetik erkennt. Die Endlichkeit, die Vergänglichkeit sei es, die ihn daran faszinieren und die er festhalten will.
     Darum wurde er auch zum Sammler von Relikten aus alten Gebäuden. Auf die Frage, wo er die Gegenstände denn unterbringe, stöhnt Grütter. «Bei mir zu Hause, aber ich suche dringend eine ebenerdige Garage, um Stauraum zu schaffen.» Zu allem Elend sei er auch noch «Vinyl-krank». An die 10'000 Schallplatten lagern in seiner Wohnung.

Ausstellung und Vernissage
  • Die Vernissage findet morgen um 18 Uhr in der Stadt-bibliothek Biel statt.
  • An der Vernissage sind auch das Komitee reUsine, Mikron AG, Usinesonore, Stadtbibliothek, Dispo Nidau, Ton und Bild GmbH und ein Überraschungsgast vertreten.
  • Die Ausstellung ist bis am 5. August zu sehen. Ein Dutzend gerettete Objekte sind ebenfalls zu bestaunen.


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Foto Salmen Saidi /Bieler Tagblatt


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Ausgabe Juni 2023

SERIE: GESCHICHTE DES GELINGENS

Die Stadt Biel aus neuer Perspektive erfahren. Nach einer Führung mit Matthias Grütter sind die Teilnehmenden überrascht, wie vielseitig die Stadt aus architektonischer Sicht ist.

INTERVIEW HANS RICKENBACHER

Matthias, wie bist Du Stadtführer geworden?
Beruflich habe ich mich als Ü50-Jähriger neu orientieren müssen. Im Sommer 2018 habe ich ein grösseres Familientreffen in Biel organisiert. Bei vielen hatte die Stadt einen schlechten Ruf. Mein Plan: Mit einer Schnitzeljagd die Schönheiten und versteckten Orte zu zeigen. Freunde haben mich gefragt, ob sie die Schatzsuche auch machen können. So habe ich eine Nische gefunden. In Biel gibt es keinen FoxTrail oder Themen-Parcours wie in anderen Städten.


Wie hast Du die Aufbauphase finanziert?
Das war nicht einfach. Vereinzelt habe ich Nebenjobs gehabt und Familienangehörige haben mich finanziell unterstützt. Mir ging es gleich wie den meisten, die etwas Eigenständiges aufbauen, man kocht auf kleiner Flamme und improvisiert. Ende 2019 konnte ich sagen; es funktioniert. Ich kann mit den Parcours eine Existenz aufbauen.

Und während der Corona-Zeit?

Der erste Gedanke: Die Parcours finden draussen statt, also kein Problem. Doch Versammlungen waren nur noch zu fünft erlaubt. Um überleben zu können, bin ich auf grössere

Gruppen angewiesen, Betriebsausflüge, Vereinsanlässe und dergleichen. Auch Einzelpersonen kamen nur noch spärlich. Ich übernahm einen Nebenjob. Und zweitens habe ich neue Produkte entwickelt mit einem Bezug zu meinen Themen. Die Postkartenserie ist mittlerweile sehr beliebt. Eine Auswahl an Sirupen, Ingwersäften und Olivenöl ergänzt mit fiktiven Biografien bringt die Kundschaft zum Schmunzeln. Zu jeder Flasche gibt es eine Geschichte als Postkarte. Während ich mich bei Führungen an die Fakten halte, spinne ich bei den Biografien Fantasie und Wirklichkeit zu kleinen Welten zusammen. Am Weihnachtsmarkt habe ich Parcours-Biel/Bienne einen Stand, hier biete ich Allumettli mit Motiven aus meiner Fotoserie an. Rückblickend hat mir Corona sogar geholfen, mein Angebot zu erweitern.

Was motiviert Dich zu den weiteren kreativen Sichten auf unsere Stadt?
Die Parcours sind meine wirtschaftliche Lebensgrundlage. Ich liebe die Stadt und will den Menschen die Augen öffnen für die kleinen Dinge, welche das spezielle Lebensgefühl von Biel ausmachen. Ich hoffe, mit den Parcours das Feuer bei Einheimischen und Gästen zu entfachen.


Mehr Informationen: www.parcours-bielbienne.ch
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06.06.2023 Ausgabe 7/2023
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11.04.2023
Kehrt das Tram zurück nach Biel?
Fahren schon bald wieder Trams durch die Bieler Strassen? Wenn es nach dem Verkehrs-Club der Schweiz VCS geht, ja!
Link zur Sendung (ab 0:50 bis 3:20)

Et si le tram revenait à Bienne ...
Et si le tram roulait à nouveau à travers les rues de Bienne? C'est une idée soutenue par l'Association transports et environnement.
lien à l'emission (0:45 - 3:15)


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29.03.2023

Guerilla auf dem Guisanplatz - Bewaffnung: Putzbürste

Jonas Scheck

Das Wartehäuschen auf Biels Guisanplatz ist ein Wahrzeichen, aber verdreckt. Stadtführer Matthias Grütter hat darum gestern selbst zum Schwamm gegriffen.

Die Pilze gehören zu Biel wie das Hotel Elite im Hintergrund. Die Tramwartestellen sind Ikonen im Stadtbild von Biel. Das jedenfalls sagt Stadtführer Matthias Grütter. Und ergänzt: «Reisende sind immer wieder begeistert, an vielen Plätzen diese Zeitzeugen des Neuen Bauens anzutreffen. Leider werden sie mehr schlecht als recht unterhalten.»

So hat Grütter gestern kurzerhand selbst zum Putzlappen gegriffen. Eine Guerilla-Aktion nennt er es. Schon letzten Frühling hatte er dies einmal getan. Er fand zwar Anerkennung dafür. Doch die Fenster sind seither nie gereinigt worden, auch das Mobiliar nicht. «Alles wirkt dreckig», klagt Grütter.

Seit gestern ist der Pilz wieder sauber. «Einheimische wie auch Tagestouristen können sich wieder am gepflegten Pilz erfreuen», betont Grütter. Er fügt mit Lokalpatriotismus hinzu: «Ici c'est Bienne.»

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Bild Jonas Scheck /
Bieler Tagblatt
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29.03.2023
Mann putzt freiwillig alte Tramstation in Biel
Eine Privatperson reinigt das denkmalgeschützte Gebäude auf dem Guisanplatz. Aber warum macht die Stadt diese Arbeit nicht?
Link zur Sendung (ab 3:48 bis 6:32)

Opération nettoyage à la place Guisan
Un amoureux du patrimoine biennois s'est lancé un défi: décrasser bénévolement la construction surnommée ‹le champignon›.
lien à l'emission (3:55 - 6:42)


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Alors que certains rechignent à ranger leur intérieur, Matthias Grütter nettoie quant à lui l’espace public.
Source: TeleBielingue

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30.03.2023
Opération nettoyage à la place Guisan à Bienne
Un amoureux du patrimoine biennois s'est lancé un défi: décrasser bénévolement l’ancien arrêt de tram surnommé «le champignon». TeleBielingue l'a filmé.

Serge Merillat
Sur la place Guisan, au centre ville de Bienne, Matthias Grütter est bien occupé sous l’ancien arrêt de tram, le champignon, comme on l’appelle. Mardi, le Biennois s’est donné une mission: le nettoyer à fond pour le faire briller comme lors de sa
construction dans les années 30. «Au printemps passé, j’ai déjà lavé les vitres, mais cette année, je me suis dit que j’allais faire un nettoyage radical pour faire tout ce qui est possible», sourit-il.

Matthias Grütter est passionné par l’architecture biennoise, il aime sa ville et il veut en prendre soin. «J’aime pas trop nettoyer normalement, mais j’aime voir le résultat. J’ai davantage de plaisir à nettoyer ici plutôt qu’à la maison.» Le Biennois juge le bâtiment mal entretenu: «C’est vraiment dégueulasse, il y a beaucoup de saleté. Je ne comprends pas pourquoi des bâtiments protégés du patrimoine ne sont pas mieux entretenus.»

Mais alors pourquoi la ville n’entretient-elle pas davantage ses huit arrêts de tram historiques et protégés? «Nous devons mettre une priorité sur certains bâtiments qui demandent beaucoup d’entretien et, parfois, au détriment de certains petits ouvrages, même si ces petits ouvrages sont très importants pour nous. Nous voulons en prendre soin, mais des ordres de priorités doivent être mis en place», répond Yannick Joliet, architecte municipal de Bienne. Toujours concentré sur son travail, Matthias Grütter comprend l’avis de la Ville. «Cette décision ne me rend pas triste parce que le bâtiment est au moins debout. D'autant plus que d'autres installations de style art-nouveau ou moderne ont disparus», conclut-il. Le nettoyage du champignon de la place Guisan aura duré tout un après-midi.

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L’opération est 100% bénévole.
Source: TeleBielingue

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29.03.2023
Il nettoie seul un champignon municipal

Au lieu de se plaindre, le guide architectural Matthias Grütter prend soin lui-même du patrimoine immobilier.

Vincent Donzé

Bienne possède encore les huit champignons construits à l’époque de son tramway. Ce moyen de transport a disparu, mais ces haltes désormais protégées ont traversé les époques, parfois aux arrêts du bus. Pour le guide architectural Matthias Grütter, auteur du «Parcours-BielBienne», ces réalisations sont «des icônes dans le paysage urbain» qu’il s’agit de bichonner. Matthias Grütter juge les champignons «plus mal que bien entretenus», mais au lieu de se plaindre, il a retroussé ses manches pour nettoyer celui de la place Guisan. Pourquoi ne pas avoir demandé à la Ville de s’en occuper? Matthias répond par un haussement d’épaules signifiant «à quoi bon»…

Peinture originale
Les tags lui résistent, mais pas la saleté. «Regardez la peinture, elle est originale, de 1929!» s’exclame Matthias Grütter, admiratif des réalisations de l’architecte Ernst Berger. «Des gens sans égard pour l’architecture s’y asseyent, s’y sentent bien et communiquent entre eux», remarque le guide biennois. «Les voyageurs sont toujours ravis de rencontrer à de nombreux endroits ces témoins convaincants du modernisme des années 1920/30», soutient Matthias Grütter. «C’est une carte de visite importante de la ville et un sujet de photos apprécié», ajoute-t-il.

Reconnaissance
Au printemps dernier, ce passionné a déjà nettoyé les vitres du champignon de la place Guisan. «J’ai obtenu de la reconnaissance, mais depuis, ces vitres n’ont plus été nettoyées, pas plus que le mobilier», regrette-t-il. «Tout semble sale», disait-il avant son opération de nettoyage.
Guide autoproclamé, sans soutien public ou privé, Matthias Grütter s’est imposé dans le paysage architectural avec son vélo estampillé «Parcours-BielBienne». Quand il était chômeur, ce représentant s’est pris en main en inventant un jeu de pistes parsemé d’énigmes, avec un faible pour l’architecture en général et le Bauhaus en particulier.

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Images Vincent Donzé /
Le Matin
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21.12.2022

Die Stadt wird sich erklären müssen

Das Komitee Reusine, das sich für den Erhalt von Industriebauten einsetzt, hat schon fast 1000 Unterstützerinnen und Unterstützer. Bald kommt es zum Treffen mit dem Bieler Stadtpräsidenten.

Tobias Graden

Unerbittlich arbeitet sich der Bagger vor. Stein um Stein, Ziegel um Ziegel reisst er ab. Ein Gebäudekomplex, der mehr als 60 Jahre lang das Gesicht von Biel als Industriestadt mitprägte und in dieser Zeit mehrfach erweitert und verändert wurde, wird innert weniger Tage dem Erdboden gleichgemacht. Die Rede ist vom Mikron-Areal im Dreieck zwischen Mattenstrasse, Alleestrasse und Brühlstrasse. Das Areal, der Brühlhof, war ursprünglich als Einheit mit Fabrikbau gedacht, «als fast vollständiger Blockrandbau eine eigentliche Arbeiterburg», wie der Stadtführer Matthias Grütter schreibt. Er hat in den letzten Monaten spontan beschlossen, dem «Mikron Kosmos» ein ebenso betiteltes Bilderbüchlein mit Bildern zu widmen, als «Hommage an einen Industriebau», wie es im Untertitel heisst. Denn die Mikron, die den Bau 1958 zum 50-Jahr-Jubiläum errichtete, ist längst aus Biel weggezogen. Anstelle der Feinmechanik-Produktion, schreibt Grütter, entstand Anfang der 90er-Jahre ein «soziokulturelles und wirtschaftliches Biotop», mit Architekturbüros, Grafikerinnen, Tanzateliers, Fotografen, Kulturorten und Kleinbetrieben. Über 100 Akteure tummelten sich im ver winkelten Gebäudekomplex – sie mussten sich nun eine neue Heimat suchen.

Schnyder‑Areal gefährdet?
Auch die Kulturveranstaltungsreihe «Montags um sieben» ist davon betroffen. Sie musste sich neue Spielorte suchen. «Mich schmerzt dieser Abriss sehr», sagt Raimund Rodewald. Er ist bekannt als Geschäftsführer der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, lebt in Biel und präsidiert den Verein «Freundinnen Montags um sieben». Die ehemalige Mikron-Fabrik sei ein «Ort mit grossem Charme und 
Qualität», der vor nicht allzu langer Zeit saniert worden sei und der durch die vielfältige Nutzung funktioniert, ja: gelebt habe. Der Abriss des Gebäudekomplexes hat nicht nur ihn aufgeschreckt. Zusammen mit sieben weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern – darunter der Architekt Ivo Thalmann und die Historikerin Margrit Wick – hat er das Komitee Reusine gegründet. Dieses fordert: «Stop dem Abriss des Bieler Industrieerbes» (das BT berichtete). «Für die Mikron-Fabrik sind wir zu spät aktiv geworden», sagt Rodewald mit Bedauern. Abriss und Neubau des Areals sind demokratisch legitimiert, und die Mikron-Fabrik war nicht denkmalgeschützt. Doch für Rodewald ist es «unbegreiflich, wie die Stadt mit ihrem industriellen Erbe umgeht». Das Komitee Reusine hat um die 35 bedeutende Industrieareale und Fabrikgebäude identifiziert, welche die Wirtschaftsgeschichte der Stadt baulich illustrieren. Ein guter Teil davon steht bereits nicht mehr, beispielsweise das Mido-Gebäude, die Pianofabrik Burger & Jacobi oder der grösste Teil der Vereinigten Drahtwerke in Bözingen. Manche sind 
erhalten geblieben und werden weiter genutzt, ein weiterer

Teil jedoch ist laut Reusine in Gefahr: «Ob das Schnyder-Areal in heutiger Gestalt erhalten bleibt, ist nicht sicher», sagt Rodewald beispielsweise.

«Stadt hat kein Konzept»
Reusine fordert von der Stadt einen anderen Umgang mit den Gebäuden. Dabei geht es nicht darum, zwingend jedes betreffende Objekt auf ewig zu erhalten, zumal die Eigentumsverhältnisse und der Schutzstatus ganz unterschiedlich sind. «Man kann nicht alles retten», sagt auch Rodewald, «aber die Stadt hat kein Konzept.» Sie stütze sich einzig auf das Inventar des Kantons, und was darin nicht als schützenswert enthalten sei, werde nicht weiter beachtet. Reusine hat darum Anfang Dezember um ein Treffen mit dem Stadträsidenten Erich Fehr ersucht. Dieser hat rasch reagiert: Das Gespräch ist auf den 19. Januar terminiert. Bis zu diesem Treffen will ich die Stadtplanerin Florence Schmoll nicht zu den Aktivitäten von Reusine äussern. Die Stadtplanung verfolge «mit Interesse die aktuellen Entwicklungen zum Thema nachhaltiges und klimagerechtes Bauen», schreibt Schmoll auf Anfrage, bis zum 19. Januar gebe es jedoch «keinen Anlass für einen öffentlichen Positionsbezug, denn diese Vorstellung gilt es nun einmal abzuwarten».

Orte mit Geschichten
Der öffentliche Druck jedenfalls dürfte steigen. Bereits bekunden 850 Personen ihre Unterstützung für Reusine, zum Jahreswechsel sollen es schon 1000 sein. Dass die Mobilisierung etwas bewirken kann, zeigte sich letztes Jahr im Streit um das Gebäudeensemble im Unteren Ried, das nach massiver Kritik nicht abgerissen wurde. Das Komitee arbeitet derzeit daran, für jedes Objekt ein Dossier zu erstellen. Wo möglich, sprechen die Initiantinnen dafür auch mit den Hausbesitzern. Details kann Rodewald naturgemäss nicht nennen, doch es zeige sich in diesen Gesprächen, dass es seitens der Besitzer durchaus Offenheit gebe für Alternativen zum Abriss und Ersatzneubau. «Ein Totalabriss ist in vielen Fällen nicht mehr zeitgemäss», sagt Rodewald, «es braucht eine aktive Auseinandersetzung mit dem Bestand.» Die Stadt könne dies etwa über entsprechende Forderungen in den Wettbewerben sicherstellen.
Ein solcher Sinneswandel ist aus Sicht von Reusine nötig, damit die Stadt ihre Identität behalten kann: «Dazu braucht es Orte, die ihre Geschichten erzählen können», sagt Rodewald, «die neuen gesichtslosen Wohnbauten dagegen erzählen gar nichts. Das sieht man an der Ödnis Esplanade – sie ist der Spiegel einer passiven Siedlungsplanung.»

Info: Matthias Grütter, «Mikron Kosmos. Hommage an einen
Industriebau», Eigenverlag, erhältlich mit einer Mail an
info@parcours-bielbienne.ch

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15.12.2022

Warum Biel den Röstigraben nie überwunden hat

Mein Tipp

Sarah Zurbuchen

Ich bin jetzt nicht gerade der grösste Fan des Weihnachtsmarktes. Oft habe ich unangenehme Déjà-vus. Heuer sind es alberne Kappen in leuchtenden Farben mit langen Zötteln, die gefühlt jeder zweite Stand anpreist.

Trotzdem habe ich eine Entdeckung gemacht, die mich positiv überrascht hat: den Stand von Matthias Grütter. Das Häuschen sticht bereits durch seine Aufmachung heraus: Mit vergrösserten Fotos von typischen Bieler Gebäuden macht er auf sich aufmerksam. Der Bieler hat sich dem Neuen Bauen der 20/30er-Jahren verschrieben. Er organisiert Stadtparcours und verkauft Postkartensets mit Motiven wie dem Strandbad, dem Volkshaus oder der Juragarage. Und er widmet drei Sirupe und ein Olivenöl wichtigen Bieler Persönlichkeiten, die aus unerklärlichen Gründen in Vergessenheit geraten sind (kleiner Wermutstropfen: Es sind nur Männer).

Bruno Pruneaux (1888, Borgen im Grossen Moos, au Grand Marais) war ein Entrepreneur. Sein Lebensziel war es, den schroffen Röstigraben in Biel mit einer Seilbahn zu überwinden. Die Talstation war beim Gaswerk-Areal geplant. Doch technische und politische Schwierigkeiten verunmöglichten die Realisierung.

Ernst «Aschi» Bourgeois (1881, Friedliswart, Frinvillier) galt als tragischer Visionär. Sein Vater war Ingenieur bei der Juragewässerkorrektion. «Aschi» wollte seinen Erzeuger übertrumpfen, scheiterte aber Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Projekt «Juragesteinskorrektion».

Bezüglich dieser Biografien hält sich Matthias Grütter übrigens an das Motto des italienischen Philosophen Giordano Bruno (1548-1600): «Si non e vero, e molto ben trovato.» (Wenn es nicht wahr ist, ist es doch gut erfunden.)

Was es mit der Autorennlegende Max Vitesse und dem kunstaffinen Schang ‹Manifeste› auf sich hat, fragen Sie Grütter am besten selbst. Er ist täglich auf dem Weihnachtsmarkt anzutreffen. Viel Spass!

(Nachtrag meinerseits: Sarah Zurbuchen hat unvollständig recherchiert und den Rhabarbersirup von Barbara Ragettli übersehen. Wegen ihrem Engagement gegen die Trunksucht und der Einführung des Abstinentenbundes in Anlehnung an die amerikansiche Prohibition wurde ihr der Schlämperlig «Suff-Ragettli» angedichtet. Ihrem späteren Engagement für das Frauenstimmrecht entstammen die Suffragetten, - aber das ist eine andere Geschichte. Frau Zurbuchen geniesst nun den erfrischenden Rhabarber-Sirup.

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Foto Barbara Heritier
Der Vintage-Stand mit Postkarten-Sets, Sirupen, Ingwersaft, Fotokalender, Allumettli, Kaffee und Brocante-Funden.

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24.12.2020

Bienne la Rouge célébrée

PHOTO Le guide touristique Matthias Grütter publie une série de cartes postales consacrées au modernisme omniprésent dans la cité seelandaise. Il y livre son amour d'une architecture épurée et ancrée dans l'Histoire.

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Par Maeva Pleines

L'idée de se pencher sur l'architecure Bauhaus germe en 2019, alors que le monde fête le centième anniversaire de ce courant artistique moderne, sobre et foncionnel. «Il y a deux villes de référence pour observer ce genre de constructions: Tel Aviv et Bienne! Malgré ce riche patrimoine, les autorités locales ne semblaient pas s'empresser pour marquer l'événement. Un manque d'intérêt grave, à mon sens.» Matthias Grütter prend alors les choses en main en créant son «ArchitecTour», une visite guidée de la cité seelandaise sur les traces des bâtiments les plus chargés d'Histoire.

«Je suis touché par la beauté des immeubles, mais aussi par ce qu'ils racontent, car nos rues sont les témoins privilégiés de notre passé», souffle le guide passionné. Pour illustrer l'evolution de la ville, celui-ci présente à ses clients des photos anciennes glanées dans diverses brocantes et marchés. «J'ai pu constater l'enthousiasme des touristes pour le visuel. C'est ce qui m'a donné envie de créer mes propres cartes postales. D'autant qu'il manque clairement de clichés de la Bienne contemporaine, en dehors des photos convenues du lac ou de la vieille ville.»

Perfectionniste et patient

Muni de son inséparable vélo, le quinquagénaire se lance alors dans une traque aux lieux emblématiques. «Il n'était pas rare d'attendre une demi-heure, voire plus, pour faire une photo parfaite, sans voiture ou avec le soleil sous l'angle exact souhaité», sourit-il. Souvent couché par terre – par exemple pour mettre en valeur les toits caractéristiques du Bauhaus – il 'nétait pas rare qu'on le regarde de travers. «Allongé sur la place Centrale, des passants bien intentionnés m'ont par exemple demandé si j'avais besoin d'aide», pouffe-t-il.

Il se rappelle aussi avoir tenté différentes approches pour immortaliser le débarcadère de l'Ile-St-Pierre de manière satisfaisante. «Finalement, j'ai décidé d'attendre un jour

ensoleillé et sans vent pour y aller en stand-up paddle, afin d'avoir un reflet parfait de l'eau.» Toujours attentif aux détails, il présente sa série de huit salles d'attente d'anciens trams en précisant les avoir capturées juste après des rénovations. «J'ai ainsi pu les illustrer sans aucun tag: une petite fierté car, à Bienne, ils apparais-sent vite.»

Etalant ses 34 cartes postales sur la table, l'oeil de Matthias Grütter scintille: «Avec cette compilation, on constate mieux la quantité et surtout la qualité du patrimoine biennois! Car, outre mon amour pour la photo, mon objectif est aussi de réhabiliter la cité seelandaise», confie ce Soleurois de naissance «mais Biennois de coeur». En effet, lors de ces visites guidées, il a été surpris de découvrir des idées reçues persis-tantes: «On m'a par exemple demandé où étaient le quartier romand et la zone alémanique ... ou encore si l'on osait sortir tard le soir.»

La sobriété est la clé

Selon Matthias Grütter, ses clichés pourront intéresser les Biennois comme les touristes grâce aux qualités de l'architecture. «La beauté du Bauhaus tient dans son minimalisme. La fonction définit la forme. Il y a par exemple beaucoup de fenêtres, car les gens ont besoin de lumière pour être en bonne condition. Ce sont des constructions pour les ouvriers qui, contrairement au style Belle époque, ne s'alourdissent pas de chichis.» Sensible à la pureté de l'art, cet esthète cite ainsi Miles Davis: «En musique, les notes qu'on ne joue pas sont aussi importantes que celles que l'on joue. C'est la même chose en architecture. En tout cas pour le Bauhaus.»

Non sans enthousiasme, il précise que d'autres photos sont déjà prêtes à être imprimées, dont une série très sobre et stylisée de cages d'escalier. «Avant de les publier, je vais commencer par m'assurer que les exemplaires déjà publiées se vendent», rigole-t-il. Selon les retours actuels, il semblerait que ses cartes reçoivent un bon accueil à la librairie Lüthy et au bistro Farel, où elles sont actuellement disponibles.

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Interview du 18.12.2020

Matthias Grütter propose depuis 2018 des visites guidées pour découvrir la cité seelandaise autrement.
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28.05.2020    Édition n° 23/2020

Bienne, la bâtisseuse

Flâner dans les différents quartiers de la capitale mondiale de l’horlogerie permet de s’offrir un joli condensé d’histoire de l’architecture – allant de la Renaissance à la période contemporaine en passant par l’Art déco et le style Bauhaus.

Texte Pierre Wuthrich

1. Une cité médiévale bien vivante

Petite, mais ô combien charmante, la vieille ville de Bienne mérite une attention toute par­­ticulière. Relativement caché et à l’écart des flux, le vieux bourg a longtemps été l’oublié d’une ­urbanisation galopante et est par conséquent magnifiquement ­préservé. Ainsi, il est encore possible par endroits d’observer le parcellaire médiéval, que l’on reconnaît aux maisons hautes et très étroites. C’est par exemple le cas sur la très harmonieuse place du Ring, où les maisons à encorbellement datant du tout début du XVIIe siècle rivalisent d’élégance. Ancienne place des corporations, elle abrite aujourd’hui un artisan horloger, un chocolatier ou un fleuriste indépendants. Mais aucune chaîne ­internationale. Car ici, le caractère local prédomine encore, malgré une légère boboïsation du quartier, qui se ­traduit par des ravalements de façades réussis, mais aussi par des hausses de loyers.

À deux pas, l’ancien hôtel de la Couronne est un bel exemple d’architecture Renaissance. Construit en partie avec la pierre jaune d’Hauterive, un matériau luxueux, il impressionne encore par ses dimensions. De là, il vaut la peine de flâner dans les ruelles pavées de la vieille ville et d’observer les fontaines du XVIe siècle aux fûts richement colorés, d’admirer les arbres remarquables du parvis du Temple allemand et enfin de s’attar­der à l’une des nombreuses terras­ses, comme celle du restaurant coopératif Saint-Gervais donnant sur une charmante petite place. Datant de 1577, le bâtiment appartenait autrefois à l’abbaye de Bellelay.

Encore une chose: on évitera de visiter la vieille ville les lundis, la plupart des cafés et magasins étant fermés. Quand le coronavirus ne rôde pas, la cité est au comble de l’animation le premier vendredi de chaque mois. Durant ces «First Fridays», le quartier accueille concerts et spectacles jusque tard dans la nuit.

2. Là où bourgeois et ouvriers se font face

Quittons la vieille ville pour découvrir la cité plus récente. L’euphorie des Trente Glorieuses a, comme c’est souvent le cas en Suisse, eu raison des constructions du XIXe siècle. Heureusement, il en reste, entre deux verrues architecturales, quelques beaux exemples dans la rue de ­Nidau, mais surtout le long du quai du Bas. Ici, médecins et notaires se sont installés dans des ­demeures richement décorées donnant sur la Suze. Bordé d’arbres, le canal est aussi un ­plaisant but de promenade.

Malgré ce quartier bien conservé, c’est avec son architecture du XXe siècle que la ville brille loin à la ronde. Place du Général-Guisan, deux mondes se font par exemple face. D’un côté, l’hôtel Élite en pierre jaune d’Hauterive et à la façade Art déco accueillait dès son inauguration en 1930 les patrons des manufactures hor­logères et leurs invités. Juste en face et datant de la même époque, la Maison du Peuple en brique rouge rappelle le caractère ouvrier de la cité tout en rendant hommage au style Bauhaus. L’un et l’autre bâtiment a gardé les mêmes fonctions initiales, même si les chambres de l’hôtel ont perdu leur substance d’origine. Ainsi, la rotonde de la Maison du Peuple est toujours une brasserie réputée et la grande salle à l’arrière séduit par la sobriété de ses lignes.

Non loin de là, on n’hésitera pas à reprendre des forces au café Odéon, un ravissant établissement de 1930 aux banquettes ­recouvertes de velours rouge et aux tapisseries florales d’époque. Puis vient le clou de l’architecture du XXe siècle: le Palais des Congrès. Construit dans les ­années 1960 par l’architecte biennois Max Schlup, cet ensemble moderniste est reconnaissable entre mille par sa vague de béton accueillant des salles de conférences ainsi que sa haute tour évoquant Brasília et dans laquelle travaille l’administration de la ville. Pour admirer le bâtiment de l’intérieur, une seule solution pour le quidam: se déshabiller et faire quelques longueurs dans la ­piscine couverte du complexe. Si possible sur le dos, histoire de mieux contempler l’espace et le plafond.

3. Entre minéral et végétal

Bienne a fait son grand saut dans l’architecture contemporaine avec le nouveau campus du groupe Swatch, livré en 2019. Se composant d’une sorte de serpent à grandes écailles blanches prenant de la hauteur pour venir chapeauter un bâtiment de verre posé sur des arches de ­béton, l’ensemble est signé Shigeru Ban, lauréat du prestigieux Pritzker Prize, le ­Nobel de l’architecture.

Entre les bureaux Swatch et la manufacture Omega – tous deux fermés au public –, la Cité du Temps est la seule partie du campus accueillant des visiteurs. Au premier étage, le Musée Omega retrace l’histoire de la marque à travers différents modèles et affiches publicitaires. Au ­deuxième étage, voici le monde coloré de Planet Swatch, qui présente plusieurs ­milliers de modèles dont la première collection. Ici aussi, le visiteur joue un rôle actif et est invité à pédaler sur un vélo pour faire défiler les montres ou à créer sa propre Swatch, qu’il recevra ensuite par la poste dans les deux ou trois jours. Qui ne veut pas attendre si longtemps pourra tester à l’extérieur le premier drive-in du monde permettant d’acheter des montres…
         juin 07 2020

    Deux jours à la découverte de Bienne

by Valentine

Bienne n’est pas forcément LA ville de Suisse à laquelle on pense en premier pour aller passer un week-end. Et pourtant ! Bienne n’est pas uniquement la plus grande ville bilingue de Suisse et le berceau de l’industrie horlogère helvétique. Depuis quelques années, la ville connaît un nouvel élan avec l’ouverture de jolies boutiques et de charmants cafés qui donnent une seconde jeunesse à Bienne et la rend très attractive.

De par sa culture horlogère (encore aujourd’hui, des grandes marques telles que Swatch ou Omega, ont leur siège à Bienne), Bienne a une image de ville industrielle. Vous serez donc étonnés de découvrir son bourg médiéval parfaitement conservé au coeur de la ville. Un endroit authentique où se mêlent jolies places, charmantes terrasses et petites boutiques indépendantes.

Le Bauhaus, mouvement fondé en 1919, est très présent dans l’architecture biennoise. Il existe peu de villes dans le monde avec une aussi grande concentration de bâtiments de style Bauhaus que la ville de Bienne.

Mais le Bauhaus, c’est quoi ?

Le Bauhaus est d’abord une école des arts et métiers en Allemagne. Devenu par la suite un courant artistique, le Bauhaus s’applique à l’architecture, le design mais aussi à la photographie, la danse et le costume. On reconnaît l’influence Bauhaus par des lignes épurées ainsi que l’utilisation de formes très géométriques. Le Bauhaus prône une symbiose entre l’esthétique et la technique. En architecture, l’utilisation du verre et de l’acier sont privilégiés pour donner vie à des bâtiments sobres et fonctionnels.

Pourquoi le modernisme est-il si important dans l’architecture biennoise ?

C’est sûrement grâce à une série d’événements qui se sont bien imbriqués les uns avec les autres. En 1919, l’école du

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Valentine et son blog Awwway.ch

Bauhaus est fondée. Guido Müller un social-démocrate, fervent défenseur du modernisme, devient le maire de la ville de Bienne en 1921. En 1923,  la gare de Bienne est déplacée et laisse derrière elle un terrain à bâtir de 90’000 m2. Le maire de la ville décide alors de faire construire des quartiers entiers dans le style Bauhaus.

ArchitecTour

L’ArchitecTour permet de découvrir de manière autonome le modernisme à Bienne à travers un peu plus de 30 stops. Une visite à faire à son rythme, accompagnée d’un dépliant rempli d’informations concernant le courant artistique et les différents bâtiments devant lesquels nous nous arrêtons. Une belle balade pour voir la ville sous un autre jour.

Informations sur : www.parcours-bielbienne.ch, d’autres parcours et thématiques sont également proposés.

19.05.2020
Bienne: Bauhaus, gastronomie et nature

Blog de Morgane Schaller

Ahh je l’attendais cette collaboration ! J’avais depuis longtemps l’espoir secret de vous faire découvrir ma Bienne chérie. Celle dans laquelle j’ai étudié (école de commerce de la Rue des Alpes, de 2015 à 2018) et travaillé (stages et premier job dans l’horlogerie). Largement sous-estimée par nous, romands, la capitale du Seeland a de nombreuses cordes à son arc. Un exemple de son dynamisme ? Bienne propose tout au long de l’année des événements culturels à résonance nationale, voire même internationale. Pour n’en citer que deux: le festival du film français d’Helvétie a lieu chaque année en septembre. Les journées photographiques de Bienne, quant à elles, rassemblent artistes & amateurs d’art durant trois semaines au mois de mai.


Bienne Bauhaus


Matthias nous attend dans le hall de l’hôtel Elite. Il nous prévient: il a loué des vélos. Parfait, nous visiterons donc la Bienne Bauhaus sur un deux roues. Avant de partir, il nous explique rapidement le concept de parcours qu’il a lancé il y a quelques années: chasse aux trésor, Bienne de nuit, jeu de piste. L’offre est vaste et accessible à tout le monde. Pour célébrer les 100 ans du Bauhaus, il propose depuis cette année l’ArchitecTour, qui a pour but de faire découvrir des bâtiments emblématiques de ce mouvement.

Mais pourquoi le Bauhaus est-il si présent à Bienne? En 1921, Guido Müller, maire socio-démocrate, décide de moderniser le centre de la ville. Fortement influencé par ce nouveau mouvement, il choisit de construire le secteur de la gare, déplacée à son emplacement actuel en 1923, en suivant à la lettre les principes du Bauhaus. Pas d’ornements superflus, fonctionnalité, matériaux neutres, minimalisme, la Bahnhofstrasse de Bienne est un exemple unique de cette école résolument design. Il suffit de lever les yeux pour apprécier la beauté et la simplicité de cette architecture.

Des bâtiments et des histoires

Nous nous arrêtons devant de nombreux bâtiments, que je

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Morgane Schaller, cabinet de curiosités

connaissais déjà, mais dont j’ignorais l’histoire. Ce parcours me permet d’avoir un autre regard sur la ville. Je contemple la façade bleue de la “Jurahaus”, repeinte à l’identique de sa couleur initiale. Je photographie les formes généreuses et arrondies de l’ancien arrêt de tram de la Place du Jura. Même la cage d’escalier de la bibliothèque municipale est photogénique !

Nous déposons nos vélos pour mieux regarder le Palais des Congrès. Une verrue pour certains, une prouesse architecturale pour Matthias qui nous raconte son histoire avec beaucoup de passion. Max Schlup, le concepteur, voulait allier horizontal et vertical, et surtout héberger sous un même toit corps et esprit. Le Palais des Congrès fut inauguré en 1966 après 5 ans de travaux, et abrite encore aujourd’hui piscine municipale, bureaux de la ville et salle de spectacle.

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27.05.2020
Après le Bauhaus, Matthias fait son cinéma
Bienne   En dépit de la pandémie, un nouveau jeu de piste a été imaginé par Matthias Grütter, désireux de faire découvrir une ville dont il raffole.
TEXTE ET PHOTO Vincent Donzé

Guide autoproclamé, avec son chapeau de paille et sa bécane noire, Matthias «Dadais» Grütter a fait de Bienne son terrain de jeu, sans soutien d'aucune sorte. Il a commencé par son «Parcours Biel-Bienne», entièrement dédié au Bauhaus. Initiative couronnée de succès.

Son parcours jalonné d'énigmes a trouvé son public, à 19 francs par participant, pour trois heures de promenade guidée. «Le succès a dépassé mes espérances», rapporte Matthias. Les jeux de piste sont déclinables, si bien que l'idée d'une seconde chasse aux trésors s'est concrétisée sur le thème du cinéma, très présent à Bienne.

Au Brésil

Dans son nouveau jeu de pistes, les titres de film peuvent coller à des noms de restaurant, à l'image du «China Town», dont le patron n'a pas compris la démarche. Au restaurant «Brésil», au contraire, les patronnes Victoria et Jessica Maurer ont joué le jeu, en acceptant dans leur plafond des figurines de Brad Pitt et Bruce Willis.

Déjà promue par les offices touristiques, la vieille-ville n'a pas été incluse dans le jeu de piste, au profit d'un quartier moins connu. Le questionnaire n'est pas aisé et l'emploi du smartphone est prohibé.

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Matthias «Dadais» Grütter fait corps avec les stars de cinéma.

«Cine Trail»

Le «Cine Trail Bienne» devait s'achever à l'«Atomic Café», avec les réponses aux énigmes. Las! Ce petit établissement n'a pas rouvert après le confinement...

Problème supplémentaire: la Covid-19 a réduit la voilure: pas de plus de cinq participants à la fois! Qu'importe, le guide improvisé n'a qu'un but avec son jeu de piste: faire visiter une ville dont il raffole.

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23.03.2020
Aventure cinématographique
Bienne   Découvrir la cité seelandaise sous un angle ludique, c'est le but du CineTrail. Ce parcours dédié au septième art est une nouvelle offre proposée par Matthias Grütter, à découvrir depuis samedi.

TEXTE ET PHOTOS MIA DEMMLER
D’origine soleuroise, Matthias Grütter a eu le coup de foudre pour la ville bilingue pendant ses études. Les différents parcours, chasse au trésor ou ArchitecTour qu’il a créés forment sa déclaration d’amour à une région, de son point de vue, trop souvent mal vue.

«L’envie de monter ces tours m’est venue lors d’un repas de famille. Tout le monde me demandait ce que je faisais encore à Bienne alors que j’aurais pu vivre n’importe où. C’est à ce moment-là que j’ai décidé de prouver que la cité seelandaise est beaucoup plus qu’un endroit dangereux et sale», dévoile Matthias Grütter. Sa toute nouvelle création, le CineTrail, traverse le centre-ville en 24 étapes. Le trajet s’effectue individuellement, à l’aide d’une brochure truffée d’informations. Des indices et des figurines, qui mènent à une question liée au cinéma, sont dissimulés à chaque halte.

La ville sous un autre angle
Parmi les questions: «Qui a composé les musiques des films de Fellini?» ou encore «Qui est le réalisateur de ‹Shining›?» A chaque bonne réponse, le promeneur-cinéphile récolte des lettres. Le but est d’obtenir le nom d’une star et une célèbre citation à la fin de l’itinéraire. «Le CineTrail propose un trajet ludique à travers la ville. Ce n’est pas une visite guidée traditionnelle où je présente chaque endroit. Les participants découvrent par eux-mêmes la ville grâce à la brochure que je leur donne au départ. Mon objectif était que le parcours ne soit pas uniquement réservé aux véritables cinéphiles, c’est pour ça que les films sélectionnés sont des classiques connus par le grand public.»

Je voulais que toutes les époques
et surtout tous les sexes
soient représentés”
MATTHIAS GRÜTTER
CRÉATEUR DU CINETRAIL

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Le parcours permet de redécouvrir des grands classiques du cinéma.

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Matthias Grütter, ici déguisé en J.J. Gittes, interpreté par Jack Nicholson dans Chinatown, son film préféré, est à l'origine du CineTrail

Selon Matthias Grütter, le CineTrail est l’activité parfaite à faire en famille un samedi après-midi. Mais comment l’idée de ce circuit a-t-elle germé dans son esprit? «Un jour, en sortant de la gare de Bienne, j’ai levé les yeux en direction de la rue de la Gare et je me suis aperçu que différents panneaux sont accrochés sur les bâtiments. L’un d’entre eux est une publicité pour la marque Citizen, ce qui m’a immédiatement rappelé le film ‹Citizen Kane›. À partir de ce moment, j’ai commencé à faire plus attention à ce genre de détails quand je me baladais en ville. Par exemple, saviez vous que nous avons notre propre Walk of Fame à Bienne? Oui, au bout de la rue Dufour se trouve une étoile consacrée à Ingrid Bergman!», déclare le guide indépendant. Selon lui, Bienne est la ville parfaite pour accueillir un parcours cinématographique. «Entre le FFFH, le Filmpodium, la guilde biennoise du film, la Lanterne Magique pour les plus petits et le Cinedolcevita pour les seniors, la ville bilingue regorge d’offres liées au cinéma. Je me suis donc dit que les Biennois devaient avoir un certain intérêt pour le septième art.»

Sécurité garantie
Matthias Grütter est lui-même un grand cinéphile, il dit apprécier les films d’auteur tout particulièrement, mais il a essayé de faire en sorte que ses goûts n’influencent pas trop les films mentionnés par le quiz. «J’ai tâché de mettre un maximum de diversité dans les longs-métrages et les acteurs que j’ai choisis. Je voulais que toutes les époques et surtout tous les sexes soient représentés dans ma brochure», explique-t-il. Il tient aussi à préciser que le Coronavirus ne doit pas retenir les gens de tenter le CineTrail. «Le parcours respecte toutes les mesures prises par la Confédération, puis qu’il peut s’effectuer individuellement et à l’air libre. Si les promeneurs ne sont pas des personnes dans un groupe à risque, je pense que faire un petit tour peut même aider à se changer les esprits durant ces jours sombres.»

L’itinéraire entier du CineTrail dure environ deux heures. Pour ceux qui voudraient répondre à toutes les questions, il vaut mieux réviser ses classiques avant de se lancer dans l’aventure.

Et maintenant, à votre tour: moteur,ça tourne!
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11.05.2019

Bauhaus: In Biel gibt es eine neue Führung

Das Bauhaus hat auch in Biel seine Spuren hinterlassen. Eine Führung zeigt diese nun auf.

Linus Walpen

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Anlehnung an Bauhaus sind in Biel viele Gebäude erbaut worden.
  • In einer Führung durch die Stadt kann man diese entdecken.

Im Gedanken an Bauhaus sind in Biel diverse Gebäude gebaut worden. Dazu beigetragen hat auch die damalige Bieler Stadtregierung.

Dem ersten sozialdemokratischen Stadtpräsidenten Guido Müller gelingt es, das Neue Bauen bei der Bevölkerung beliebt zu machen. Auch dank Baudirektor Julius Voegtli und den Stadtarchitekten Karl von Büren und Ernst Berger ist Biel mit moderner Architektur übersät.

So ist das Bahnhofsquartier in Biel schweizweit das grösste zusammenhängende Ensemble des Neuen Bauens. In der Stadt widmet sich nun ein Parcours den Bauten der Moderne, wie das Bieler Tagblatt schreibt. Für Laien gibt es einen Stadtplan, der auf abwechslungsreiche Weise Informationen vermittelt.

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Das Bahnhofquartier in Biel ist schweizweit das grösste zusammenhängende Ensemble des Neuen Bauens.
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13.05.2019

Wie das Bauhaus nach Biel kam

Als vor 100 Jahren in Weimar die Bauhaus-Schule gegründet wurde, drückte sich damit eine Weltanschauung aus: Architektur, Kunst und Leben sollten eine Einheit bilden. Viel davon hat heute einen festen Platz in unserer Kultur. In Biel ist es vor allem die Architektur.

Nandita Boger

Bauhaus vor der eigenen Haustüre

Als vor 100 Jahren das Bauhaus gegründet wurde, war auch in Biel ein neuer Geist erwacht. Das Bahnhofsquartier ist nur ein Beispiel unter vielen für das Neue Bauen. Mit einem Parcours kann man weitere Zeitzeugen besuchen.

In Biel sind die Gedanken des Bauhaus‘ in zahlreichen Gebäuden verwirklicht worden. Ein Grund dafür ist die damalige Stadtregierung. Guido Müller als erstem sozialdemokratischen Stadtpräsidenten gelingt es, das Neue Bauen bei der Bieler Bevölkerung beliebt zu machen. Auch Baudirektor Julius Voegtli und die Stadtarchitekten Karl von Büren und Ernst Berger tragen dazu bei, dass Biel mit moderner Architektur übersät ist.

Gleichzeitig wird mit der Verlegung des Bahnhofs vom Guisanplatz an den heutigen Standort 90 000 Quadratmeter Bauland an bester Lage frei. Das Bahnhofsquartier ist das grösste zusammenhängende Ensemble des Neuen Bauens in der Schweiz. Das Reglement über die Bebauung wird in der Volksabstimmung von 1930 angenommen, obwohl die Vorschriften grosse Einschränkungen in der Freiheit des Einzelnen bedeutet. Stadtgeometer Jean-Felix Villars, Verfasser des Zonenplans, setzt mit seinen Quartier- und Gestaltungsplänen die wichtigsten Voraussetzungen für die moderne Architektur.

Als Bieler Stadtbaumeister war Otto Schaub daran interessiert, die Arbeiterschaft zu unterstützen. Er realisierte als Projektleiter 1932 den Neubau des Strandbads, die Uferpromenade, Schiffländte und den Kleinboothafen. Die Arbeiten wurden durch Arbeitslose in einem Arbeitsbeschaffungsprogramm ausgeführt. Er versuchte, den breiten Massen erschwinglichen und doch qualitativ hochstehenden Wohnungsbau zugänglich zu machen.

1935 baute die Stadt Biel die Werkshallen hinter dem Bahnhof, um in der krisengeschüttelten Region Arbeitsplätze zu schaffen und vermietet sie an General Motors (heute Centre Bahnhof). Das Gebäude ist Sinnbild für die Nüchternheit des Funktionalismus. Der damalige Stadtbaumeister Otto Schaub sagt: «Schönheit und Funktion sind nicht mehr zwei getrennte Begriffe, als schön wird das funktionell Richtige empfunden». Als vor zehn Jahren die Schule für Gestaltung in den Kopfbau der Fabrik an der Salzhausstrasse zog, war das ein Glücksfall. Die grosszügige

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Raumhöhe und lichtdurchfluteten Räume machen ihn zum idealen Ort für den Unterricht der Gestalter. Dies und mehr erfährt, wer im Stadtparcours von Matthias Grütter den Bauten der Moderne nachspürt. Für Laien verständlich hat er einen Stadtführer entwickelt, der auf abwechslungsreiche Weise Informationen vermittelt.
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13.4.2019 
Stadtführer macht auf die wichtigsten Gebäude im Bauhaus-Stil aufmerksam
Zum hundertsten Geburtstag der Bauhaus-Gründung gibt es einen Bieler Stadtparcours zum Bauhaus-Stil.
von Fränzi Zwahlen-Saner - az Solothurner Zeitung

Am 12. April 1919 wurde in Weimar vom Architekten Walter Gropius das Bauhaus gegründet. Die Kunstschule wurde nach ihrer Übersiedelung nach Dessau zur einflussreichsten Bildungsstätte für Architektur, Kunst und Design im 20. Jahrhundert. Was viele nicht wissen: Nach Tel Aviv ist Biel die einzige Stadt, in welcher der Architekturstil des Bauhauses, auch Neues Bauen genannt, seinen grössten städtebaulichen Niederschlag fand. Zwar haben hier nicht die bekannten Star-Architekten wie Le Corbusier oder Mies van der Rohe gearbeitet. Aber alle damals tätigen regionalen Architekten nahmen die Formen und Prinzipien des Bauhauses auf und realisierten sie.

Warum ausgerechnet in Biel?

«Es kam in den zwanziger und dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts in Biel vieles zusammen, was die städtebauliche Entwicklung für das Neue Bauen förderte», erklärt Matthias Grütter (55), der einen Stadtparcours zum Bauhaus-Stil in Biel verfasst hat. Der Sozialdemokrat Guido Müller (1875-1963), ein Anhänger dieser Architekturströmung, war seit 1921 Stadtpräsident. Biel erlebte zu jener Zeit eine grosse Wachstumsphase. Die umliegenden Gemeinden Vingelz, Bözingen, Mett und Madretsch wurden zwischen 1900 und 1919 eingemeindet; die Einwohnerzahlen stiegen also. Nachdem der neue Stadtpräsident die Schulden abgebaut hatte, wurde begonnen, das Stadtbild zu erweitern, neue Arbeitsplätze und Wohnungen zu bauen.

Am Anfang stand die Verlegung des Bahnhofs vom Guisanplatz an den heutigen Standort. So entstand ein neu bebaubares Gelände das zusätzlich durch die Regulierungen der Aare und der Schüss erweitert wurden. Ganze 90'000 m2 sollten neu bebaut werden. Müller versammelte dazu eine Reihe gleichgesinnter Politiker, Stadtplaner und Architekten um die neuen Quartiere «aus einem Guss» zu realisieren. «So entstanden nicht nur Einzelbauten, sondern ganze Quartiere und

Strassenzüge, öffentliche und industrielle Bauten, alle im neuen Bau-Stil. Als einzige Stadt erhält Biel 1930 Sonderbauvorschriften, welche Flachdächer für obligatorisch erklären», weiss Grütter.

Die damals entstandenen Hotels, das Volkshaus, Tramstationen, etliche Mehrfamilienhäuser, Gewerbe- und Industriebauten sind noch heute zu sehen. «Abgesehen von einigen Häusern, die in den Achtziger und Neunziger Jahren verschwanden, hat man bis heute zu dieser Bausubstanz Sorge getragen», freut sich Grütter. Wesentlich zum Erhalt habe sicher auch die Expo.02 beigetragen, meint er. «Damals hat man vieles neu erkannt, restauriert und unter Schutz gestellt.»

Die typischen Bauformen

Zu erkennen sind in Biel die Gebäudeformen, die für den Bauhaus-Stil typisch sind: Glatte neutrale Fassaden, Balkone in Beton, oft folgen die Bauten dem Strassenverlauf, die Treppenhäuser sind durch Glas sichtbar, Lifte in runden Anbauten angebracht, die Fensterfronten streng geometrisch angeordnet. Oft sind die Fassaden in den unterschiedlichsten Farben gestrichen: Alle Grün-, Blau-, Gelb- oder Rottöne, aber auch Weiss und Grau sind möglich.
Damit der interessierte Laie diesen Bauten folgen kann, hat Matthias Grütter die Broschüre «ArchitekTour Biel» realisiert. Ein Stadtführer der besonderen Art, mit welchem man auf alle wichtigen Bauhaus-Gebäude aufmerksam gemacht wird und spielerisch Informationen darüber bekommt. «Es war mir wichtig, auf einige Gebäude aus der vorherigen Gründerzeit und der Epoche nach dem Bauhaus-Stil aufmerksam zu machen.» Der gebürtige Solothurner Grütter lebt seit vielen Jahren in Biel und sagt: «Je besser ich die Stadt kennenlerne, umso lieber wird sie mir». Vor einiger Zeit hat er bereits den «Stadtparcours Biel», eine City-Tour mit Quiz und die «Schatzsuche Biel», eine Schnitzeljagd durch die Stadt konzipiert.
Die Broschüre ArchtekTour Biel kann bei Matthias Grütter bezogen werden. Die Rundgänge sind alle selbstständig und etappenweise absolvierbar.

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Images: Le Matin/Sébastien Anex

22.03.2019
Prêt pour un petit tour architectural à Bienne?
Matthias Grütter a mis en place divers parcours au travers de la ville de Bienne.
Par Vincent Donzé

La Coupole en miniature: haut-lieu alternatif depuis un demi-siècle, le dôme du Centre autonome de jeunesse possède une réplique miniature à la vieille-ville, à l'enseigne du designer Felix Mosimann, créateur d'objets de lumière à la place du Ring 13.

Au Bar Hasard de la rue de la Gare, café de style italien aménagé en 1993 par le constructeur métallique Jean-Marc Cuanillon dans une ancienne mercerie de 19 m2, ce qui l'a fait percevoir un temps comme le plus petit bar de Suisse.

Place Centrale, entre le M et le P de l'enseigne Campari, dont la lumière ne fonctionne plus et dont le R a été remplacé après avoir menacé de tomber, ce qui a nécessité l'intervention des pompiers, suite à quoi la lettre déposée dans le corridor de l'immeuble a été dérobée.

Entre ses doigts, sur la tour du Palais des Congrès construit en 1966 par l'architecte Max Schlup sur le modèle du siège des Nations Unies à New York, on distingue deux portes borgnes reliées par un escalier, sculpture en acier et en aluminium réalisée en 2009 par le duo d'artistes Lang & Baumann.

Dans la cour intérieure de la Maison Farel, autre réalisation de l'architecte Max Schlup, cette fois pour la paroisse réformée, avec une préférence pour le béton, l'acier, le verre et... l'eau, dans un bassin qui reflète bien l'esprit du temps, en 1959.

En route vers la Maison du Peuple et sa Rotonde, une maison en béton armé revêtu de briques rouges qui symbolise la ville ouvrière,

mais qui abrite désormais le conservatoire de musique, loin des préoccupations syndicales de 1932 et de la faillite de leur coopérative en 1975.

Méditation devant le boa organique en construction pour la marque horlogère Swatch, présenté comme un dragon par l'architecte japonais Shigeru Ban, lequel a travaillé à la rue Jakob-Stämpfli pour Omega avec une sensibilité écologique et l'emploi du bois.

Un abribus appelé champignon, à la place du Jura, avec les courbes chères en 1933 à l'architecte Ernst Berger, avec une cabine téléphonique recyclée en bibliothèque gratuite où chacun peur amener ou emporter un livre en français, en allemand ou dans la langue de son choix.

Ton sur ton, devant la ‹Jurahaus› qui a retrouvé en 2015 son bleu original de 1930, de manière à respecter l'héritage culturel plutôt qu'à correspondre aux goûts du jour, dans une ville qui s'est distinguée en ordonnant au propriétaire d'une maison peinte en orange de changer de ton...

Matthias Grütter travers la rue de la Gare, illustration magistrale du style Bauhaus, avec des appartements aux volumes généreux derrière des façades modestes et au rez-de-chaussée, des commerces qui respectent l'arrondi des vitrines en les mettant en valeur et d'autres pas.

Le Bauhaus est une école d'art, de design et d'architecture née en Allemagne qui célèbre cette année son centenaire et dont l'influence est encore grande, basée sur un manifeste fondateur à la croisée de dadaïsme, de l'expressionnisme, du constructivisme et de l'abstraction géométrique.

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14.04.2019
Info Flash
Auf den Spuren des Bauhauses. Vor genau 100 Jahren wurde dieser Architekturstil gegründet - Biel gehört zu den Städten mit den meisten Bauhaus-Gebäuden.
Link zur Sendung (0:00 bis 3:30)   

14.04.2019
Info Flash
Sur les traces du Bauhaus. Ce style architectural, né il y a 100 ans, a la cote à Bienne.
Lien pour l'émission (0:00 à 3:20)   
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3./4. April/avril 2019
Personen · Gens d'ici
Matthias Grütter, 55, lässt die Bieler Bauhaus-Epoche aufleben. Der gebürtige Solothurner drückte die Schulbank an der ehemaligen Kantonalen Verkehrs- und Verwaltungsschule in Biel. «Die Ausbildung ermöglichte mir den Einstieg bei der Post und später bei der Swisscom.» In den Achzigerjahren verkehrte Grütter im «Mausoleum», einem besetzten Haus hinter dem heutigen Bielerhof. Von hier hatte er freie Sicht auf die Bauhaus-Architektur der Rotonde und des Elite. «Biel hat eine hohe Dichte städtischer Gebäude der 1930er-Jahre», so der unabhängige Stadtführer. Die Standortverlegung des Bahnhofs 1923 schaffte Raum für ein städtisches Bauhaus-Projekt. 
Daraus entstand das Bahnhofquartier, für welches Biel 2004 den Wakkerpreis erhielt. Geburtsstunde der Kunstschule «Bauhaus» war der 12. April 1919, also genau vor 100 Jahren. Im Laufe dieses Jubeljahres bietet Grütter unter anderem eine «ArchitekTour» an. Diese führt zu Gebäuden, Inschriften, Skulpturen und Details einer Ära, «in der Funktion und Farbe vorrangig waren vor der äusserlichen Ästhetik».
Ausgangspunkt des Parcours ist der Bahnhofplatz, täglich von 9-18 Uhr.


Matthias Grütter, 55 ans, revisite l'époque moderniste de Bienne. Ce Soleurois de naissance a fait ses classes à l'ancienne École cantonale d'administration et des transports de Bienne: «Elle m'a permis d'accéder à la Poste, puis chez Swisscom». Dans les années 90, il a rendu visite au «Mausoleum», le squat derrière l'actuel Bielerhof. De là, sa vue portait sur l'architecture Bauhaus de la Rotonde et de l'Elite. «Bienne recèle une grande concentration de bâtiments urbains des années 30», révèle ce guide indépendant. Et d'expliquer que le repositionnement de la gare en 1923 a fait place à un projèt urbanistique issu de cette école d'art. Le Bauhaus est né le 12 avril 1919, soit il y a 100 ans exactement. Tout au long de cette année, Matthias Grütter propose, entre autres, des visites baptisées «ArchitecTour» jalonnées de constructions, inscriptions, sculptures et détails d'une époque «où la fonction et la couleur primaient sur l'esthétique extérieure». Départ tous les jours depuis la place de la gare, de 9 à 18 heures.
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GÉNIAL   Il s'improvise guide et dit tout son amour pour Bienne
Guide autoproclamé, sans soutien d'aucune sorte, Matthias Grütter présente tout ce qui fait de Bienne une ville exceptionnelle. «Le Matin» l'a suivi de surprise en surprise.
Par Vincent Donzé, 24.03.2019

Avec sa bécane estampillée «Stadt Parcours Biel», Matthias «Dadaïs» Grütter (55 ans) est captivant. Il s'est pris en main et invente un jeu de pistes, sorte de chasse aux trésors pour vanter les mérites de sa ville. Avec un faible pour l'architecture en général et le Bauhaus en particulier.
Le déclic s'est produit l'an dernier, à l'occasion d'une fête à organiser pour une famille éparpillée: «On m'a dit le dégoût ressenti pour Bienne, ville de drogués, de criminels et d'assistés. J'ai eu envie de corriger le tir, loin des stéréotypes», explique Matthias Grütter.

Attraction touristique
Résultat: un parcours jalonné d'énigmes dans des coins connus et des recoins méconnus, avec en guise de fil rouge un code jaune à trois chiffres. «Ca m'a pris un temps fou», rapporte Matthias Grütter. Tant qu'à faire, il a soigné les détails pour en faire une attraction touristique à 19 francs par participant. Son «Stadt Parcours Biel» ne bénéficie d'aucun soutien, et ce n'est pas faute d'avoir essayé. Et pourtant, quel

ambassadeur! Matthias Grütter ne fait rien d'autre que vanter le charme de Bienne, ville Bauhaus par excellence: «Par modestie, on n'en fait pas tout un plat, mais aucune autre ville ne possède un tel potentiel», assure-t-il.

À pied ou à vélo
En partant du parc municipal pour aboutir à la rive du lac, Matthias Grütter guide des familles, des groupes et des classes, à pied ou à vélo, dans 24 endroits qui valent le détour. N'étant pas architecte, Matthias Grütter s'est documenté en consultant des architectes, des propriétaires, des bibliothécaires et des archivistes. Un travail minutieux qui a débouché sur une brochure intitulée «ArchitecTour - Découvrez le modernisme de Bienne».

Qualité de vie
«J'aime Bienne et sa qualité de vie exceptionnelle, surtout en matière culturelle», martèle Matthias Grütter, qui a découvert l'architecture en pratiquant la photographie. Le 12 avril prochain, il fêtera officiellement le centenaire du Bauhaus, lui qui vit dans un immeuble construit avant 1919.

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Canal 3 est la station de radio locale bilingue de la région biennoise.

21.03.2019 Bauhaus à Bienne
A l'occasion des 100 ans du Bauhaus, Matthias Grütter nous emmène à la découverte des bâtiments biennois issu de ce courant architectural.

21.03.2019 Journal du matin
Découvrez Bienne à travers l'école architecturale Bauhaus! à 2:20



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27.08.2018
A la recherche de codes secrets au coeur de la ville
Bienne   Matthias Grütter a imaginé un parcours jalonné d'énigmes qui conduit les participants aux quatre coins de la ville. Une manière de découvrir certains aspects méconnus de la cité seelandaise.

Par Carmen Stalder / traduction Marcel Gasser

Cherche le code jaune à trois chiffres près du Pavillon.

Telle est la première mission du Stadt Parcours Bienne, un parcours à travers la ville imaginé par Matthias Grütter. La balade emmène les participants à la découverte de places connues et de coins plus cachés de la cité seelandaise. Le but est de découvrir des codes secrets et de répondre à des questions. Au passage, on apprend une foule de choses sur la ville. Le départ a lieu dans le Parc municipal, en présence de l'initiateur de ce quiz urbain, Matthias Grütter, 54 ans.
Sur place et en personne, il explique aux participants le fonctionnement de toute l'affaire. Le parcours est jalonné de 24 points répartis dans toute la ville. Il s'agit tantôt de découvrir des lettres jaunes, tantôt de parvenir à reconstituer un code à partir d'une plaque signalétique ou de l'année de construction qui figure gravée sur la façade d'un immeuble. Une fois le code trouvé, on cherche alors dans la brochure conque par Matthias Grütter la question correspondante du quiz. A chaque point, il s'agit ainsi de découvrir la position du point suivant.

Tout ça pour la famille
C'est la perspective d'une fête familiale qui a donné lui l'idée de ce parcours à travers la ville. Dans quelques semaines, toute sa famille, à savoir und cinquantaine de personnes provenant de toute la Suisse, prévoir de se réunir à Bienne. Il fallait donc trouver une activité pour divertir ces oncles, tantes, père et mère, grands-parents, neveux et autres cousins. Mission délicate, car certains ne lui ont pas caché leur réticence à venir à Bienne. „Oui, quelques membres de ma famille se font une mauvaise image de la ville“, explique-t-il. „Alors je me suis dit que j'allais la leur montrer sous la forme d'un jeu de pistes.“
Il s'est rapidement avéré que son projet lui donnerait plus à faire qu'il ne l'avait imaginé. Car Matthias Grütter ne s'est pas contenté de placer

des points sur une carte: Il a récolté une foule d'informations d'ordre historique, culturel, politique ou architectural relatives à tous les endroits sélectionnés.

Trois mois de travail
Tout ce qui touche à la vie des Bionnois lui a paru digne d'intérêt. „Cela m'a pris trois mois, car il a fallu faire des recherches dans les livres et sur internet. Souvent même j'ai dû parler avec les gens du coin et procéder par recoupement“, poursuit-il.

Au pied de la statue en fer se trouve une clé à molette, sur laquelle figure un nom. De quel nom s'âgit-il?

Parfois le parcours pose une question. Parfois les lettres jaunes sautent aux yeux, parfois la recherche dure un peu plus longtemps, mais le quiz ne plonge personne dans le désespoir. Même les enfants peuvent participer au parcours et y prendre du plaisir. Depuis ce printemps, plus de 40 amis de Matthias Grütter ont testé son parcours. „Je n'ai eu que des retours très positifs“, précise-t-il.

A pied ou à vélo
L'offre s'adresse aussi bien aux Biennois qu'aux visiteurs de l'extérieur. Sans parler des classes d'école. Le tour peut s'effectuer à pied ou à vélo.

Sur la partie gauche du port de petite batellerie, au bout du quai, tu trouveras ce que tu cherches.

Entre la ville et le lac, la balade de trois heures permet de découvrir les charmes de Bienne, „une ville qui offre une qualité de vie exceptionelle“. La tribu des Grütter se retrouvera donc bientôt au Pavillon avec, espérons-le, une meilleure image de la ville de Bienne.
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18.08.2018

Auf der Suche nach den geheimen Codes

Biel   Eigentlich wollte er nur seiner Familie die Vorzüge von Biel zeigen. Aus einer spontanen Idee hat Matthias Grütter einen Stadtparcours mit versteckten Codes, Quizfragen und interessanten Fakten zusammengestellt. Bald hat sich gezeigt: Daran haben auch die Bieler Freude.

Sommerserie Letzte Folge. Das BT beleuchtet den Tourismus in der Region aus verschiedenen Blickwinkeln.

Carmen Stalder

Suche den dreistelligen gelben Code beim Pavillon.

Mit dieser Aufgabe beginnt der Parcours. Die Tour mit Quizfragen führt quer durch Biel, von bekannten Plätzen zu etwas versteckteren Ecken. Start ist im Stadtpark, wo der Bieler Matthias Grütter bereits wartet. Der 54Jährige ist der Erfinder des Stadtparcours. Vor Ort erklärt er den Quizfans gleicht selbst, wie sein Projekt funktioniert.

24 Checkpoints gibt es über die ganze Stadt verteilt. An einigen sind gelbe Buchstaben versteckt, an anderen müssen sich die Teilnehmer mit Hilfe von auf Fassaden angebrachten Jahreszahlen und Namensschildern eine Lösung zusammenreimen. Wer den Code gefunden hat, sucht in der von Grütter gestalteten Broschüre die dazugehörige Quizfrage.

Wann wurde das Haus mit der Hausnummer23 erbaut?

Die Suche geht los. Irgendwo an besagtem Haus muss sich eine Inschrift befinden. Der Blick wandert in die Höhe, nach links und nach rechts. Bis er auf einer Steinplatte landet, in der die Zahl eingraviert ist. Die Lösung ist gefunden, das Kästchen abgehakt. Nun heisst es, die Position des nächsten Checkpoints herauszufinden.

Alles wegen der Familie

Auf die Idee des Stadtparcours ist Grütter wegen eines Familienfests gekommen. In ein paar Wochen trifft sich seine Familie in Biel: Um die 50 Onkel und Tanten, Mütter und Väter, Grosseltern, Neffen und Cousinen aus der ganzen Schweiz. Und die  wollen irgendwie unterhalten werden. Manche von ihnen sind dem Treffen in Biel gegenüber skeptisch eingestellt. «Es hat ein paar Leute in meiner Familie, die ein schlechtes Bild von der Stadt haben», sagt Grütter. Also hat er sich überlegt, ihnen sein Zuhause zu zeigen – und zwar mit einer Schnitzeljagd.

Das markante Runddach auf dem Zentralplatz war früher eine Wartehalle des ehemaligen Tramnetzes. Heute gibt es noch acht davon, aufgrund ihrer Form auch «Pilze» genannt.

Bald stellte sich heraus, dass sein Vorhaben mehr zu tun gab, als ursprünglich angenommen. Denn Grütter begnügte sich nicht damit, ein

paar interessante Punkte auf einer Karte zu markieren. Er stellte vielmehr zu jedem Ort Hintergrundinformationen zusammen, mit historischen Begebenheiten, Informationen zum kulturellen und politischen Leben der Stadt, architektonischen und verkehrlichen Fakten. «Das war ein riesiger Aufwand», sagt Grütter. Insgesamt drei Monate hat er schliesslich an seinem Stadtparcours gearbeitet. Er hat im Internet und in Büchern recherchiert, mit Menschen vor Ort gesprochen, «die Infos kreuz und quer zusammengetragen».

Auf der Eisenskulptur liegt am Boden ein Schraubenschlüssel. Darauf steht ein Name. Welcher?

Manchmal stechen einem die gelben Buchstaben an den Checkpoints direkt ins Auge, manchmal dauert die Suche nach der Lösung länger. Verzweifeln lässt einen das Quiz aber nie. Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder sollen schliesslich am Parcours teilnehmen können und dabei Spass haben.

Wenn du den Gaskessel von der Seite des Kongresshauses aus betrachtest, siehst du auf dem Dach das abgeschnittene Rohr. Tritt näher.

Zu Fuss oder per Velo

Seit dem Frühling haben 40 bis 50 Bekannte von Matthias Grütter den Parcours ausprobiert und als gut befunden:«Die Rückmeldungen waren sehr positiv.» Das Angebot richtet sich sowohl an auswärtige Besucher als auch an Bielerinnen und Bieler – und neu zusätzlich an Schulklassen. Die Tour kann zu Fuss oder mit dem Fahrrad absolviert werden. «Wer den ganzen Parcours gemacht hat, kennt die Stadt wohl besser als viele Bieler», ist Grütter überzeugt.

Auf der linken Seite des Barkenhafens findest du am Ende des Stegs, was du suchst.

Auf der Tour zwischen Stadt und See sollen die Teilnehmer die schönen Seiten von Biel kennenlernen. «Die Stadt bietet unglaublich viel und hat eine hohe Lebensqualität. Genau das will ich vermitteln.» Die ganze Tour dauert rund drei Stunden, dazwischen können beliebig viele Pausen eingeschoben werden. Ambitionierte Teilnehmer können sogar noch eine Extraschlaufe zum Pavillon einlegen. Der Schluss des Parcours befindet sich am See. Und dort wird sich schon bald Grütters Familie einfinden – hoffentlich mit einem neuen Bild von Biel.